Womöglich ist es euch aufgefallen: meine letztwöchigen Posts waren etwas seltsam. Aber ich hatte es ja angekündigt… Mein Google-Experiment. Und die Resultate überraschten mich. Euch hoffentlich auch!
Ich hatte ja erwähnt, etwas entdeckt zu haben. Dieses etwas ist die Google-Seite Trends. Stündlich werden dort die aktuellsten Google-Suchanfrage-Trends pro Land angezeigt. Ein Trend ist, zumindest für die Schweiz, eine Suche mit mehr als 1000 Anfragen. Ich schaute jeden Mittag letzte Woche die Trendliste an und schrieb über das dann aktuelle Thema #1. Dabei gab es zwei Probleme, mit dem einen hatte ich gerechnet, mit dem anderen nicht.
Auf der einen Seite nahm ich mir nämlich nur eine Stunde Zeit. Ich wollte nicht länger auf der Arbeit bleiben müssen nur wegen diesem Experiment. Eine Stunde stellte sich aber als viel zu wenig heraus. Leider war ich arbeitstechnisch sehr gut stark ausgelastet und musste schon ohne das Blogexperiment Überstunden machen. Deshalb MUSSTE die Stunde einfach reichen. Dass das hart werden würde, hatte ich zum Glück erwartet. Deshalb hatte ich bereits im Voraus zwei Grenzen ausgesteckt: 45 Minuten zum Schreiben, 15 Minuten zum Gegenlesen. Ich weiss nicht, ob das viel ausgemacht hat haha. Ist jemandem ein Qualitätsunterschied aufgefallen?
Das zweite Problem waren die Themen. Ich hatte die Woche davor schon die Trends verfolgt und hatte jeden Tag das Gefühl: «Ach ja, darüber könnte ich sicher gut schreiben». Vielleicht habe ich mir dann wirklich genau eine falsche Woche ausgesucht oder vielleicht ist es auch viel schwieriger, wirklich über «einfach irgendwas» zu schreiben, als sich das nur vorzustellen. Montag begann es schon harzig mit Frau Atkins. Ich hatte während dem Schreiben nur einen Gedanken: Atkins Diät Atkins Diät Atkins Diät Atkins Diät Atkins Diät Atkins Diät Atkins Diät Atkins Diät Atkins Diät. Wie ein Mantra das einen davon abhält, irgendwas zu tun. Dann der Patrick-Tag. Zum Glück konnte ich da eine Anekdote zum Besten geben. Doch selbst das Schreiben dieser lustigen Geschichte war schwierig. Warum? Weil ich eigentlich gar keine Lust darauf hatte. Als ich dann am nächsten Tag über die Champions League schreiben sollte, dachte ich mir: «Ach, ich nehme einfach das Thema #2.» Und was war das? Die Basel World. Ich hätte mich beinahe erschossen und habe dann halt darüber geschrieben, wie wenig es mich interessiert. Während ich das schrieb, dachte ich mir, dass das vollkommen an der eigentlichen Idee vorbei war. Aber was hätte ich über Fussball schreiben sollen??? Als ich am Donnerstag über die Finsternis schreiben durfte, war ich erleichtert. Darüber konnte und wollte ich sogar schreiben. Und an meinen Beitrag von Freitag könnt ihr euch sicher noch erinnern. #horror
Was aber eigentlich von Interesse ist, sind nun die Ergebnisse. Die zum einen, wie bereits im Titel erwähnt, eigentlich enttäuschend sind. Ich hatte das nicht erwartet. Am Montag sah es noch so aus, als würde die Leserbombe einschlagen. Der Atkins-Eintrag hatte gleich viel Leser wie der Watch-Eintrag. Auch Letzteres war natürlich ein googleträchtiges Thema. Ich dachte meine Theorie ginge total auf. Aber das tat sie nicht. Ende der Woche hatte ich insgesamt 146 Leser. Eine bessere, durchschnittliche Woche. Der wirkliche Durchschnitt sind etwa 125 Leser, aber 140+Leser sind keine Seltenheit. Nachfolgend seht ihr meine Wochenstatistiken von Montag bis Freitag der letzten 4 Wochen. Grün ist die Google-Woche. Es gibt keine signifikanten Unterschiede, oder? Nur der Montag war letzte Woche besser als die anderen drei. Aber auch dann nicht extrem wie früher mal.
Nun, was lernen wir daraus? Ganz einfach: Es gibt eigentlich keine Trends. Es gab selten ein Thema, das mehr als 5’000 Suchanfragen hatte. Zumindest in der Schweiz und Deutschland. Ausser Frau Atkins. Die ging total ab. Warum? Weil alle immer auf mysteriöse Google Logos klicken. Daraus kann man einiges schliessen – allen Erkenntnissen voran: Die einzig wahre Google-Werbung ist ein eigenes Doodle-Logo zu kriegen.
Aus dieser Woche habe ich auch gelernt, dass eine Website nicht besser bewertet wird, wenn sie einfach vielgesuchte Themen behandelt. Das beruhigt mich auf sehr vielen Ebenen. Einerseits bestätigt es Googles Fairness (nicht die Fairness der Firma, sondern der Suchmaschine), andererseits bedeutet es auch, dass ich niemals wieder über etwas schreiben muss, das mich nicht interessiert. Sollte jemand auf mich zukommen und sagen: «Wenn du über dies oder das Trendding schreiben würdest, würden viel mehr Leute deinen Blog lesen.» Dann kann ich einfach den Link zu diesem Artikel weitergeben.
Einen lieben Dank an euch alle, die auch nach dieser Experimentwoche noch immer meine Leser sind. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr erschreckt. Vor allem mit Heidi.
Cheerio und eine gute Woche, Pfoffie
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