Wie sagt schon der Volksmund? Eine Sprache muss leben! Als lingophiler Plansprachenliebhaber stört mich das zwar, aber wenn’s schon leben soll, dann soll man auch dazu beitragen. Man mag sich vielleicht erinnern, dass ich dies bereits einmal getan hatte. Meine supi Initiative zum klareren Ausdruck von Missständen hat ja etwa gleichviel Anklang gefunden wie der Leuchtenzyklus. Nichtsdestotrotz komme ich Heute mal wieder mit einem neuen Sack voller neuer Sprachentwicklungen vorbei. In diesem Falle handelt es sich jedoch nicht um Worte, sondern gar ganze Sprichworte.
Man kennt die Situation, man will ausdrücken, dass es etwas ziemlich oft oder fast nie vorkommt. Soweit so gut, das kann man ja ganz einfach: Dies gibt’s wie Sand am Meer und das ist wie eine Nadel im Heuhaufen. Was aber nun, wenn man in einem Gespräch von mehreren Dingen spricht, die eine klar definierte, unterschiedliche Häufigkeit aufweisen, sich jedoch nicht wie sand-am-meer zu nadel-im-heuhaufen verhalten, sondern eine feinere Abstufung benötigen?
Da kommen nun die neuen Redewendungen ins Spiel. Es gäbe da Steine im Sand, Tiere im Wald oder Schafe in Neuseeland, um nur einige zu nennen. Sie einfach aufzuzählen reicht jedoch nicht aus. Deshalb hier eine Liste mit allen bisher erkannten Redewendungen und deren klaren Einsatzgebiet:
- Sand am Meer
Steht für das Absolutum der Häufigkeit. Es gibt keinen superlativ dazu. - Steine im Sand
Steht offensichtlich im klaren Vergleich zum Sand am Meer. Wird auch vorallem, wenn nicht nur, dafür gebraucht. Denn Steine gibt es viele im Sand, aber Sand, gibt es noch immer viel mehr. - Tiere im Wald
Tiere im Wald gibt es viele, aber man muss sich Mühe geben, um sie zu finden. Demnach wird diese Wendung genutzt, wenn es sich um etwas handelt, wovon es zwar reichlich gibt, was aber schwer zu finden ist. (Wie viele Nadeln im Heuhaufen) - Schafe in Neuseeland
Dies stellt als einziges einen möglichen Superlativ oder Kosuperlativ zum Sand am Meer dar. Es handelt sich dabei um etwas, von dem es so viel gibt, dass es ganz eindeutig störend, bzw. zu viel ist. (vgl.: Es gibt enorm viel Sand am Meer, jedoch niemals zu viel)
Diese Liste ist natürlich vollkommen unvollständig. Es fehlen mitunter Wendungen, die die Nadel im Heuhaufen abstufen oder noch ganz andere Wendungen, die Häufigkeiten speziell adressieren können.
Es darf aber natürlich nicht ein Einzelner sein, der diese Wendungen in die Sprache setzt. Deshalb ist jeder mögliche Leser dieses Posts dazu aufgefordert, weitere Sprichwörter zu erkennen, die uns dabei Helfen uns endlich einfacher und präziser ausdrücken zu können.
Danke für’s Lesen
euer Pfoffie
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