Warum man am 9. Februar JA zum Diskriminierungsschutz sagt

Niemand hat es verdient diskriminiert zu werden. Ganz egal auf welcher Grundlage. Diskriminierung wegen Rasse, Ethnie oder Religion war einst so weit verbreitet, dass es heute generell verboten ist. Oft unbewusste aber dennoch systematische Diskriminierung gegen Homo- und Bisexuelle ist inzwischen leider genau so weit verbreitet wie Rassismus. Deshalb wird nun darüber abgestimmt, ob das Gesetz angepasst werden soll um zusätzlich zu Rasse, Ethnie und Religion auch Homo- und Bisexuelle zu schützen.

Der aktuelle Änderungsvorschlag ist nicht perfekt. Ich werde auch noch darüber berichten weshalb und wie wir nach der Abstimmung weitermachen müssen. Aber vorerst gibt es für niemanden eine andere Wahl, als diese Vorlage anzunehmen.

Nachfolgend eine Liste von Gegenargumenten und wie ich sie zerstöre:

Es wird zum Zensurgesetz

Das ist es bereits für Religionen. Das öffentliche Ausleben und Darstellen eines Glaubensbekenntnisses ist gleichermassen eine eigene Entscheidung, wie dasselbe bezüglich Sexualität. Wer also gegen Zensur ist, muss auch aktiv um das Entfernen von Religion aus diesem Gesetz kämpfen.

Ich als homo-/bisexuelle Person möchte keine Sonderbehandlung

Das darf auch nicht das Endziel sein. Aber vorerst benötigen wir diesen ersten Schritt, auch wenn er sich nach der falschen Richtung anfühlt.

Es betrifft mich nicht

Die Gesellschaft verändert sich rasend. Was heute seltsam und befremdlich ist, ist morgen der Standard. Und das geht in beide Richtungen: Dass du heute nicht Teil einer diskriminierten Gruppe bist, bedeutet nicht, dass das in den nächsten zehn Jahren gleich bleibt. 

Denen geht‘s hier ja gar nicht so schlecht

Es geht auch vielen Dunkelhäutigen, Juden oder Christen nicht so schlecht. Den Schutz benötigen sie dennoch.

Diese Homogrüsel kommen eh alle in die Hölle

Jedermanns Recht, dies zu glauben. Einen Einfluss auf das Leben anderer darf das aber nicht haben: man verurteilt zum Beispiel auch andere Religionen und diskriminiert sie zu Lebzeiten dennoch nicht.

Ich habe ja gar nichts gegen die

Dann ist es ja auch kein Problem, ja zu sagen.

Das Gesetz ist unvollständig und schützt nicht alle

Das ist wahr und grösste Schwäche der Vorlage. Wir können das aber erst nach den 9. Februar angehen.

Was niemandem schadet, stört nicht. Was nicht stört, ist in Ordnung. Was in Ordnung ist, darf nicht diskriminiert werden. 

Sprich über dieses Thema. Teile diesen Beitrag. Insbesondere, wenn es dich nicht persönlich betrifft. Der Zusammenhalt vieler und der selbstlose Einsatz für die Schwächeren ist heute wichtiger den je. Solidarität ist unsere schönste gesellschaftliche Errungenschaft. 

Und abschliessend ebenso wichtig: weise mich darauf hin, wenn ich etwas vergessen habe oder du denkst, ich sehe etwas falsch.


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