Ist die Ehe generell ein überholtes Konstrukt? Mein Kurzplädoyer gegen die Ehe aber für ein neues, generelles und einfaches Konstrukt für wirklich alle.
Es steht ausser Frage, dass alle Gesetze für alle gleichermassen gelten müssen. Dass die Ehe das nicht tut, ist offensichtlich. Gegner der «Ehe für alle» möchten diese Unterscheidung auch bewusst aufrechterhalten. Doch selbst die Ehe für Alle ist nicht wirklich für alle. Sie setzt weiterhin Genderidentitäten und zwei Personen voraus. Die Welt ist aber diverser als das. Der Ehe unterläuft der zeitgenössischste aller Fehler: Man hält das alte Gesetz für «schon okay» und möchte es einfach erweitern. Die LGBTIAQ+Community schreit nach der Öffnung der Ehe. Doch so ein konservatives und religiös geprägtes Gesetz spricht eigentlich gegen alles, wofür sich die LGBTIAQ+Community einsetzt. Das Gerüst der eingetragenen Partnerschaft ist, abgesehen von ihrer Grunddefinition und einigen diskriminierenden Bedingungen, viel besser für eine einheitliche Lösung für alle geeignet. Wird die eingetragene Partnerschaft neu definiert als «Langfristig geplanter Zusammenschluss von zwei oder mehr mündigen Personen», kann die Ehe aus dem Gesetz entfernt und privatisiert werden. Kirchen, Glaubensrichtungen und auch alle anderen können dann basierend auf religiöser Freiheit privat die Eheschliessung vor Gott so einschränken, wie sie es für richtig halten. Auch wenn man dann vor dem Gesetz als «eingetragene Partner» gilt, kann man sich weiterhin Ehepaar nennen. Denn «Ehe» ist nur ein Wort. Und ein Wort sollte niemals definieren, wie man behandelt wird.
Deshalb habe ich wir-alle.xyz erschaffen. Mein Ziel ist eine Gemeinschaft, die die Individualität liebt und fördert. Und gleichzeitig die Gräben zwischen allen möglichen Lebensweisen schliesst. Wir alle sollten gleichwertig sein, auch wenn wir alle andersartig sind.
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Ich habe vor Kurzem zwei weitere Beiträge passend zu diesem Thema veröffentlicht: Der grosse Individualitätskrieg und das soziale Geschlecht, Mann? Frau?
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