Ist das neue iPhone wirklich wasserfest?

Gedanken zu Garantien und unlauterem Wettbewerbiphone_wasserfest

Das neue iPhone ist Spritzwasserfest. Das besagt die PR-Abteilung Apples. «Nach IEC Norm 60529 unter IP67 klassifiziert» besagt die Website bei den technischen Daten. Übersetzt bedeuten die Zahlen «Staubdicht, vollständiger Schutz gegen Berührung» und «Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen». «Zeitweilig» bedeutet in diesem Fall: 30 Minuten bei einem Wasserdruck von 1 Meter Tiefe in stehendem Gewässer.

Das klingt grossartig und lässt mich auf «iPhone in der Dusche» hoffen, was ich mir schon seit Jahren wünsche. Nein, das wünsche ich mir nicht um sexy Duschselfies zu machen, sondern um beim Duschen Musik hören zu können. Obwohl. Duschselfies. Das Internet wird mich noch mehr hass… ich schweife ab. Seit Jahren wünsche ich mir Musik in Wassernähe, insbesondere beim Duschen. Gerne würde ich zum Beispiel auch Videos unter der Dusche schauen oder was auch immer. Toll wäre es auch, das Gerät beim Baden mitnehmen zu können. Keine Diebstahlangst mehr im Freibad.

Da klingt «30 Minuten lange 1 Meter unter Wasser» ja absolut perfekt, oder? Eigentlich schon. Dummerweise gibt es da aber einen Haken; einen sehr kleingedruckten: «Der Schutz vor Spritzwasser und Staub ist nicht dauerhaft und kann mit der Zeit als Resultat von normaler Abnutzung geringer werden.» Ihr habt recht, so schlimm ist das nicht. Das ist ja normal. Aber das Kleingedruckte geht leider noch weiter: «Die Garantie deckt keine Schäden durch Flüssigkeiten ab.»

Daraus lesen wir also, dass eines der zentralen Features des neuen iPhones nicht garantiert wird. Was bedeutet das nun? Ich habe seit der Veröffentlichung des iPhones diverse Videos und Berichte über das Gerät gesehen. Viele haben auch getestet, wie Wasserfest es eigentlich ist. Ein Härtetest ging über 10 Meter tief und das Telefon funktionierte noch immer. Das klingt ja eigentlich gut und vielversprechend.

Dennoch gibt es mit der Garantiesache ein Problem: Apple (und laut diverser Aussagen auch alle anderen Marken mit «wasserdichten» Smartphones) lehnt grundsätzlich jegliche Haftung ab, sollte der versprochene Wasserschutz versagen. Das macht das Feature meines Erachtens nichtig. Das iPhone ist nicht dazu gedacht, nass zu werden; es ist einfach nicht so schlimm, wenn es aus Versehen passiert. Das war aber schon bei den Vorgängermodellen einigermassen in Ordnung.

Vermarktet wird die Sache jedoch anders. Und da frage ich mich: Darf man das überhaupt? Ist das nicht unlauterer Wettbewerb? So könnte ja jeder mit allem Werbung machen und einfach jegliche Haftung ablehnen, wenn es nicht funktioniert. So könnte ich sagen, dass alle Enjor-Beiträge tiefgründig und fehlerfrei sind. Und irgendwo einfach schreiben «Sowohl Tiefgründigkeit und Fehlerfreiheit können nicht garantiert werden». Klar würde dies meiner Reputation schaden und ich würde meine wenigen Leser bald verlieren. Aber ich bin ja auch nicht Apple.

Was meint ihr?

Cheers
Pfoffie


Kommentare

3 Antworten zu „Ist das neue iPhone wirklich wasserfest?“

  1. Die Rede war von „rubber gaskets“, also Gummidichtungen. Die sind nach kurzer Zeit undicht, insbesondere weil sie wahrscheinlich hauchdünn sind.

    Lösung für Dein Problem wäre z.B. Grohe Aquatunes. Günstige Alternative mit Steuerung wäre dLand oder ExPower IPX7

  2. (ich habe eine Beats Pill auf dem Spiegelschrank und beschalle die ganze Hütte. 😈)

  3. So ein Ding haben wir auch schon. Aber ich hätte das Ding halt schon gerne in der Dusche und nicht einfach ein Zusatzgerät. Aber merci für den Input. Heute habe ich ein Unterwasserfoto im Fluss gemacht. iPhone tot…al funktionsfähig auch danach noch. 😀

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