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In Musik ertrinken

Manchmal holt mich Musik aus der tiefsten Trauer. Manchmal zieht sie mich noch weiter rein. Beides ist immer das Richtige.musikertrinken

Ich bin ein sehr emotionaler Mensch mit der Tendenz, die Gefühle von anderen gut zu verstehen. So gut, dass sie schnell zu meinen eigenen werden, selbst wenn die Sache an sich mich gar nicht unbedingt betrifft. Das ist oft gut, insbesondere bei positiven Gefühlen. Andererseits lasse ich mich aber auch viel zu schnell von Wut und Traurigkeit mitreissen.

So auch während ich diesen Beitrag schreibe. Die Probleme einer anderen Person machen mich gerade unglaublich traurig und nachdenklich. Vor allem, weil ich keine Lösung habe. Das Problem tangiert mich selber auch und mit meiner heissgeliebten Logik komme ich auch nicht weiter. Deshalb fliehe ich mich in das Schreiben von Blogartikeln und eben das Hören von Musik.

Beides hilft mir beim Durchlüften. Wenn ich meine Gedanken und Emotionen so niederschreibe, ist das für mich fast wie meditieren. Sie verschwinden aus meinem Kopf auf das leuchtende Display und machen Platz für neue Gedanken, neue Gefühle, neue Lösungen. Nur so kann ich mich wirklich besser fühlen und vielleicht etwas produktives dem Schlamassel hinzufügen.

Die Musik führt dabei meine Emotionen und es ist hierbei egal, welcher meiner mehr als 1900 Lieblingssongs ich höre. Manchmal geht’s bergauf, manchmal bergab. Im Moment geht’s noch bergab und ich fühle mich mit jedem Ton, jedem Vers trauriger, melancholischer.

Aber ich spüre auch, wie dieses perfekt auf mich abgestimmte Paket mir gut tut. Selbst wenn ich mich im Moment nicht besser fühle als am Anfang dieses Posts. Manchmal muss man einfach noch tiefer in die Höhle rein, tiefer Graben um wirklich raus zu finden.

Deshalb bleibt mir nichts übrig als mich abschliessend selbst zu zitieren:

Ich habe Hoffnung.

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