Die grosse #LGBT Familie

Omg diese Woche wird ja SO schwul. Aber manches muss gesagt werden 🙂lgbt

Am Samstag war Pride in Zürich und ich habe da echt eine ganz grosse Liste an ganz verschiedenen Dingen erlebt. Zum Beispiel sehr viele, sehr gelangweilte Prideler auf Pridewagen. Vor allem der Google-Wagen war wirklich traurig. Dann gab es die riesige Party beim Anmesty-Wagen, welche für mich etwas getrübt wurde von einem Flyer, der total Angst davor hatte, jemanden anzugreifen. Auf der Front des Flyers hatte es schon ganz viele Sternchen, die alle in einer ziemlich grossen Legende zusammengefasst wurden. Dort stand, dass es natürlich noch viel mehr Facetten gibt, als die von Ihnen erwähnten. Natürlich verstehe ich das grundsätzlich und finde es auch gut. Aber es macht mir persönlich auch etwas Angst. Was, wenn ich eine Person anspreche und dann ist es irgendeine Orientierung, die ich noch nicht kenne? Was, wenn ich eine Trans-Person falsch anspreche? Flyer dieser Art lassen mich denken, dass jeder auf alle Fragen und Unwissenheit feindselig und diskriminiert reagiert. Dabei wollen sie doch eigentlich eine komplett andere Nachricht vermitteln, auf schlimme Verhältnisse anderenorts hinweisen. Da frage ich mich, ob solcherlei Details wirklich wichtig sind (gleichzeitig frage ich mich aber auch über mich selber, warum es mir überhaupt «negativ» auffällt).

Einhundert Prozent konträr dazu war aber das Verhalten der Menschen dort. Ich habe selten so viele verschiedenartige Menschen getroffen und alle waren total nett und offen. Niemand war irgendwie seltsam zurückhaltend und über irgendwelche Fragen/Aussagen meinerseits angepisst. Als kleines Beispiel war da eine Gruppe Fahnenschwingender Lederträger. Ich fragte, was die Fahne bedeutet und man erklärte es mir nicht nur ausführlich, sondern auch total nett. Und das war bei weitem nicht die einzige, «kritische» Situation.

Das fand (und finde) ich das Grossartigste: Die ehrliche Offenheit und Akzeptanz von den meisten für die meisten. Klar gibt es immer blöde Ausnahmen, aber grundsätzlich verurteilt niemand niemanden. Ich weiss, dass viele mit echt schwierigen Problemen zu kämpfen haben. Aber nicht an jenem Tag. Alle haben irgendwie zusammengehört. Wie eine Familie passt man zwar gar nicht unbedingt zusammen, aber gibt sich Mühe und kümmert sich, wenn es nötig ist. Der Regenbogen ist eben auch dicker als Wasser.

Wenn doch alle immer so offen wären. Dann könnte man glauben was man wollte, lieben wen man wollte, sein wer man wollte, Waffen besitzen wenn man wollte und niemand würde sinnlos leiden müssen. Wir könnten als Menschheit eine einzige, grossartige Familie sein. Aber offenbar will man das nicht.

… Ja auch mir ist die Sache in den USA nicht spurlos vorbeigegangen. 🙁 Aber ich möchte eigentlich eine positive Message verbreiten. Dass wir alle eigentlich toll sind und toll sein können und das an jedem anderen schätzen könnten. Wenn wir doch nur wollten. Nun, ich zumindest will es.

Cheers.
Pfoffie


Kommentare

Eine Antwort zu „Die grosse #LGBT Familie“

  1. […] Pride war grossartig und hat total viel Spass gemacht. Darüber hatte ich ja berichtet. Danach ging es mir aber tagelang schlecht. Ich fühlte mich traurig, allein und leer. Obwohl ich […]

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