Eine Woche ohne Smartphone

So nun ist diese schreckliche Zeit endlich vorbei. FAZIT!einewoche

Es war echt eine interessante Woche. Ich hatte es zwar befürchtet, aber wirklich klar war mir nicht, wie sehr ich von diesem Ding abhängig bin.

Es begann schon am Montagmorgen: Fast jeden Morgen frage ich – zumindest im Sommer – Siri, wie das Wetter wird. Daraufhin entscheide ich, ob ich mit dem Fahrrad nach Luzern fahre oder nicht. Das konnte ich am Montag nicht und war auf mein Gefühl auf dem Balkon angewiesen. Auf dem Fahrrad dann war ich aber schon mit dem nächsten Problem konfrontiert: Musik. Die war nämlich nicht da. Ich fuhr und hörte Vögel zwitschern, Laub rascheln, Kirchenglocken. Es war schrecklich idyllisch. Ich LIEBTE es. Spätestens aber im Zug vermisste ich aber die Musik dann wirklich. Ohne Soundtrack ist das Leben einfach nur 90% so interessant.

Und als erstes Fazit muss ich euch sagen, dass für mich echt der Verzicht auf Musik das Schlimmste war. Klar war es seltsam, keine SMS, Mails und so weiter zu erhalten und auch die vollkommene Abwesenheit des «kompletten menschlichen Wissens» fühlte sich seltsam an. Dennoch habe ich all das irgendwie umgehen können. Die Musik aber nicht. Zwar habe ich ab und zu einfach vor mich hingesungen. aber das findet dann ja wieder schräg und ich möchte nicht eingeliefert werden.

Sehr auffallend war, dass Leute mich viel öfter ansprachen als sonst. Damit hätte ich eigentlich rechnen müssen. Aber erneut habe ich natürlich nicht soweit gedacht. Ich bin es so gewohnt, dass man mich in Ruhe lässt … dass dies an meinem Kopfhörerschutzschild liegt, war zwar klar, mir aber nicht bewusst. Grundsätzlich habe ich dazu eine neutrale Haltung: Einige Menschen die mich ansprachen waren total nett und wollten einfach was wissen oder irgendwas plappern. Aber natürlich waren da auch plötzlich so viele Umfragen und Spendeneintreiber und Politiker. Bleh!

Am Mittwoch habe ich am Abend mit Marija im Emmencenter abgemacht. Das war auch ein Abenteuer. Wir mussten uns vorher genau überlegen, wann wir wo genau abmachen wollen. Es hat voll geklappt, aber war schon irgendwie total unheimlich. Marija meinte dann auch, es sei total interessant, mal meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. Ich war etwas schockiert, dass das tatsächlich ein Problem meiner Freunde ist und bin somit froh, dass ich dieses Experiment gewagt habe: Ich werde mich in Zukunft darauf achten, weniger auf das Display zu achten.

Habt eine gute Woche!

Pfoffie


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