Ich werde nicht wie ihr anderen Erwachsenen

Gestern habe ich den kleinen Prinzen gesehen und gemerkt, dass ich total versagt habe.derkleineprinz

Seit wir den Trailer gesehen haben, wollte Daniel den Film schauen. Ich hingegen kannte nicht mal die Geschichte des kleinen Prinzen. Ich weiss, dass es sie gibt und ich weiss von vielen in meinem Umfeld, dass es ein zentraler Teil ihrer Kindheit war. Wie so oft in solchen Dingen aber, war es offensichtlich nicht Teil meiner Kindheit. Manchmal bis oft frage ich mich, warum ich solche Dinge immer verpasst habe. Wahrscheinlich wurden sie mir nicht mal vorenthalten, sondern von mir aktiv ignoriert; UFOs waren eben interessanter.

Gestern sah ich den Film on Demand verfügbar und schlug vor ihn zu schauen. Offenbar weicht die Geschichte von der Buchvorlage stark ab; Das störte mich natürlich nicht. All zu schlimm war es aber offenbar nicht, denn Daniel störte es auch nicht. Im Zentrum der Geschichte steht ein namenloses Mädchen, welches sich auf das Erwachsensein vorbereitet. Es wird von seiner alleinerziehenden Mutter zu besten Leistungen angespornt oder eher getrimmt. Bald lernt es den Nachbarn kennen. Einen alten, seltsamen und freundlichen Kauz mit welchem es sich schnell anfreundet.

Der Film macht überhaupt keinen Hehl daraus, was seine Messages sind. Schnell ist klar, dass das Erwachsensein mit seinen Regeln und Zwängen der grosse Feind ist. Es wird im Film zwar etwas überspitzt dystopisch dargestellt. Dennoch muss man als Erwachsener schon zugeben, dass da etwas dran ist. Ich zumindest fühlte mich sehr angesprochen. Ich war immer gewissermassen ein Rebell und wollte niemals so werden, wie die «Grossen». Und dennoch wurde ich es genau auch; gehe täglich meinem Job nach; starte zur gleichen Zeit, schlafe zur gleichen Zeit. Es gefällt mir sehr, dass der Film sich diesem Thema annimmt und es sympathisch plump rüberbringt.

Ein weiteres zentrales Thema des Filmes ist Freundschaft und insbesondere deren Verlust. Das gleiche Schema wird im Film mehrere Male aus verschiedenen Blickwinkeln wiederholt dargestellt. Nicht immer gleich dramatisch und nicht immer gleich traurig. Dennoch hat es mich immer sehr stark berührt und auch hier war die eigentliche Message wieder ziemlich plump.

Plump ist ein hartes Wort, ich meine es aber in diesem Review wirklich positiv. Unterm Strich handelt es sich bei dem Film um einen Kinderfilm und die Botschaften sind meines Erachtens wichtig und sollen von den Kindern verstanden werden. Wenn ein Kind diesen Film schaut und versteht, dass es werden kann, was es will, hat der Film gute Arbeit geleistet. Gleichzeitig war er sehr schön anzuschauen, sehr schön gemacht.

Alles in allem also ein wunderbarer, sehenswerter Film. Für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Wir alle können daraus lernen.

Cheers,
Pfoffie


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