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Menschen kommen nie vom Weg ab

Am Wochenende fuhr ich mit dem Zug und da fiel mir ein realwelt Verhalten auf, das eigentlich eine grosse philosophische Frage aufwirft.vomWegAbkommen

Der Zug fuhr an diversen offenen, trockenen Grasflächen vorbei, an deren Rand Wege entlang führten. Auf diesen Wegen wiederum wimmelte es von Spazierwütigen. Sie alle folgten brav den vorgegeben Pfaden, selbst wenn das einen grossen Umweg bedeutete. An einer Stelle hätte man einfach quer über den Rasen laufen können. Aber niemand tat es. Niemand kam vom Weg ab. Ein Kind rannte zwar auf die Wiese, wurde aber natürlich sofort wieder zurückgepfiffen.

Es scheint uns wird anerzogen, dass man nicht vom Weg abkommen darf. Das beginnt bei so einfachem wie dem Weg neben dem Rasen, zieht sich aber auch in alles andere hinein. Man soll auch nicht vom vorgeschriebenen Lebens- oder Karriereweg abkommen. Wer den Weg jedoch vorgeschrieben hat, weiss eigentlich niemand. Der Weg ist halt da und deshalb ist er auch zu benutzen. Man hat das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, wenn man die virtuelle Grenze zwischen Asphalt und Gras überschreitet. Und es wird immer schlimmer werden. Mit Autonavis deren Vorschläge wir als Befehle verstehen oder Google das uns die immer gleichen Suchresultate zeigt.

Auf eine wirre Art finde ich das sogar gut. Schliesslich wurde auch mir anerzogen, dass alles in geregelten Bahnen laufen sollte. Restriktionen beruhigen mich. Klare Anweisungen beruhigen mich. Aber beides bringt einen selten weiter.

Man darf nie vergessen, dass für jede Strasse und jeden Weg jemand aus den Regeln ausbrechen musste. Wie jenes Kind musste jemand zu einem Entdecker werden und herausfinden, dass man hier und dort einen Weg bauen kann.

Ich wünsche euch eine tolle Woche! vergesst nicht, auch mal Entdecker zu sein.

Cheers
Pfoffie

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