The Hateful Eight Review

Ich mag Quentin Tarantino eigentlich nicht.

h8ful

Die Wahl seiner Schauspieler halte ich meist für sehr fragwürdig. Samu-L Jackson zum Beispiel, so finde ich, geht generell gar nicht. Jennifer Jason Leigh, wenn auch irgendwie interessant, hielt ich auch noch nie für eine gute Schauspielerin. Channing Tatum!?

Dazu kommt Tarantinos lange Einstellungen und Dialoge und generell Alles. Irgendwie geht mir alles zu lange und auch die Musik unterhält mich da oft nicht genug. Auch wenn seine Aufnahmen oft wirklich nett anzuschauen sind und mit viel liebe zum Detail erschaffen wurden.

Dazu kommt, dass ich von diesem «alt ist immer besser»- und «es ist sooo kult»-Ding übersättigt bin. Alle finden es so cool, dass er so auf trashig alt kult grindhouse alternativ macht. Das erinnert mich irgendwie an den Hipster-Trend. Alle sind so gleich im individuell sein. Höchstwahrscheinlich sind Tarantinos Filme gespickt mit unglaublich tollen Seitenhieben und Satiren gegen oder für die Filmindustrie und was auch immer. Wahrscheinlich bin ich dafür aber einfach nicht filmtelektuell genug.

Dazu kommt, dass mir Quentin Tarantino auch nicht sehr sympathisch ist. Aber dafür können wir ja beide nichts.

Trotzdem fand ich Django Unchained wirklich unterhaltsam und gut. Deshalb gab ich The Hateful Eight natürlich auch eine Chance. Leider war es einfach irgendwie dasselbe in weiss. Viele Themen erschienen mir noch abgelutschter als früher. Die Szenen erschienen mir zu lange und kippten einige Male fast ins Langweilige. Jennifer und Channing waren aber wirklich grossartig und einige Schauspieler hatten unglaublich tolle Stimmen und Akzente. Story und Twist waren aber nicht sehr originell oder unterhaltend. Die Musik war in Ordnung, aber nicht so gut wie auch schon – abgesehen von Jennifers Gitarrensong. Dennoch vergingen die fast 3 Stunden sehr schnell. Und ich bin, wie ihr seht, hin und her gerissen.

Das soll kein negatives Review sein, sondern ein neutrales. Das Review eines Henkers #hahaFilmReferenz. Wer Tarantino eh super und kult und unfehlbar findet, wird von diesem Film ebenso begeistert sein wie von den sieben andern. Wer die anderen Tarantino-Streifen nicht mochte, kann auch diesen überspringen ohne etwas zu verpassen. Am schwierigsten ist es wohl für Leute wie mich, die sich irgendwo im unfairen CVP-Bereich zwischen super und scheisse befinden. Ich hätte The Hateful Eight auslassen können und werde ihn auch kein zweites Mal schauen. Ob fas für alle Wackelkandidaten gilt, kann ich jedoch nicht sagen.

Habt ein schönes Wochenende,
pfoffie


Kommentare

2 Antworten zu „The Hateful Eight Review“

  1. Ich habe den Film auch gesehen und ich halte Tarantino weder für super noch für unfehlbar. Ist halt ein Regisseur, der seine Masche hat. Dennoch habe ich eine andere Meinung von diesem Film. Mich hat er absolut an Karl Kühnes Gassenschau erinnert, wo eine Zeitlang michts passiert, und dann plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und alles wird hochdramatisch. Dann war da noch die Szene mit der Latrine. Die fand ich so genial. Dass man bei diesem gewaltigen Schneesturm raus muss um Pflöcke bis zur Latrine in den Boden zu rammen, war so sinnlos, dass ich bei diesem Gedanken immer noch lachen muss. Und auch dass am Schluss (ja, ich weiss, ich sollte mich schämen) alle Beteiligten tot sind, hat mich nicht aus der Bahn geworfen. Es ist als hätte es diese Leute nie gegeben. Zudem kommen noch die sinnlosen Unterhaltungen hinzu, die zu nichts führen, z.B. ist da die Mörderin, die überführt wird, aber alle anderen sind keine Mörder, obwohl sie andere erschiessen. Eigentlich ein recht realistischer Film:-)

    1. Oh deine Sicht gefällt mir gut und hat ehrlich gesagt sogar ein bisschen meine Meinung zum Film verbessert.

      Die Sache mit der Latrine fand ich total uninteressant – jetzt finde ich es total lustig 🙂

      Und wie du sagst: eigentlich total realistisch 🙂

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