The Witness – Game-Review

Ein Spiel mit nur einem einzigen Rätsel. Kann das packend sein?

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Von the Witness habe ich vor Jahren schon Screenshots gesehen und eigentlich gefiel mir auch, was ich sah. Trotzdem habe ich es eigentlich eher ignoriert, da es anscheinend nur aus einer einzigen Art Rätsel besteht. Man muss irgendwelche Labyrinthe lösen, die immer wieder anders und miteinander verbunden waren. Das fühlte sich für mich mehr nach Candy Crush an. Der Schöpfer Jonathan Blow sagte jedoch, es sei von Myst inspiriert. Abgesehen von der verlassenen Insel sah ich keine grosse Ähnlichkeit.

Dass es nun endlich, nach einer 6 jährigen Entwicklungsphase, veröffentlicht wurde, kriegte ich nicht mal mit. Netterweise erinnerte mich Andy schwärmend daran und aus irgendeinem Grund, gab ich The Witness dann doch eine Chance. Ziemlich überraschend, denn das Spiel ist vergleichsweise teuer. Ich habe es jedoch keine Sekunde bereut.

Das alte Myst-Gefühl überkam mich auf so viele Arten! Nur schon die Unwissenheit, die Einsamkeit und das freie herumwandern auf einer wunderschönen Insel. Aber auch das Gefühl des langsamen Verstehens der Vorgänge und Zusammenhänge. Ja, es gibt nur eine einzige Möglichkeit mit der Welt zu interagieren. Doch diese Labyrinth-Rätsel sind oft nicht einfach nur wirr in die Welt gestellt, sondern lösen meistens irgendwelche Dinge auf der Insel aus, wodurch die eigentlichen Rätsel weit über das Lösen von Labyrinthen hinausgeht. Doch nur schon die Labyrinthe haben es in sich. Das Spiel erklärt nichts und man muss bei jedem Panel selber herausfinden, wie es funktioniert, welcher Logik es folgt. Manchmal ist das einfach, manchmal hätte ich mir vor Wut alle Haare ausgerissen, hätte ich welche. Gestern habe ich eine ganze Stunde an einem Rätsel herumgebastelt, sogar mit Papier und Stift gepröbelt. Ich war kurz davor das Handtuch zu schmeissen und im Internet nach einer Lösung zu suchen. Dann schaffte ich es aber doch plötzlich selber und das hat mich so gefreut. Dieses Gefühl der Erleuchtung ist einfach unbezahlbar.

Einer meiner grössten Wünsche ist es, Spiele wie Myst und Riven noch einmal ohne Vorwissen spielen zu können. Klar sind diese Spiele noch immer toll, nett anzusehen und interessant. Aber dieses grossartigen Gefühl des «plötzlichen Verstehens» können sie nicht mehr bieten. Man kann nicht mehr vergessen, wie sie funktionieren. Es scheint mir, The Witness könnte tatsächlich diese Position eines «Myst, das ich noch nicht kenne» einzunehmen.

Ich bin noch weit davon entfernt, mit dem Spiel durch zu sein. Dennoch bin ich schon so verliebt, dass ich es euch weiterempfehlen musste. Es scheint übrigens auch eine gewisse Story zu haben. Da das Spiel vom selben Macher wie Braid ist, bin ich mir sicher, dass die «Story» zwar dünn und kurz, aber trotzdem unglaublich tiefgründig sein wird.

Fazit: Bitte kaufen Sie!

Cheers,
Pfoffie


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