ich mache jeden Tag locker 10’000 Schritte. Da konnten 40’000 ja nicht so schwierig sein. So kann man sich täuschen.
Um 9:30 ging ich los und blieb 5 Stunden lang ununterbrochen auf den Beinen. Ich machte es genau so, wie ich es geplant hatte:
An der Lourdes Grotte vorbei ging es hoch zum Sedelwald. Der Hügel war in Wolken gehüllt, die Luft angenehm kühl und sauber. Ich hörte weit weg ein Rauschen, das von einem Bach hätte kommen können aber natürlich die Autobahn war. Es war wunderbar. Dennoch entschied ich mich mit meinem eigenen Soundtrack weiterzugehen.
Nach eineinhalb Stunden kam ich da an, was alle Luzerner Autofahrer als «Den Sedel» kennen überquerte die Strasse und folgte einem fast versteckten Wanderweg auf einen namenlosen Hügel. Dort begrüsste mich ein ein tolles Holzbänklein, welches ich nur fotografierte und dann in Richtung Friedental weiterging. Kurz nach der Bank ging es dann auch schon wieder bergab. Der Weg war steil, voller Laub und in mir blitzten angstvolle Erinnerungen an die Pilatuswanderung hoch. Furchtlos und Mutig schritt ich weiter und tat so, als ob mir das viele Laub keine Angst machte. Und tatsächlich passierte nichts und ich kam heil im Friedental an. Am leeren Hirschpark vorbei erreichte ich schliesslich die St. Karlibrücke und hatte meine ersten 10’000 Schritte geschafft.
An diesem Punkt dachte ich noch: Das ist total einfach. Weiter ging’s mit dem lustigen neuen Gütschlift in den Gütschwald. Eigentlich kenne ich diesen Wald recht gut, aber ich merkte, dass ich ihn vor allem im Dunklen kenne. An den coolen Waldweiher konnte ich mich nämlich gar nicht mehr erinnern – obwohl ich da mal mit dem Dreamdancer entlanggejoggt sein muss. Ich folgte dem Weg tiefer in den Wald und weiter den Hügel hoch. Irgendwann entschied ich mich aber, keinen einzigen Schritt nach oben mehr zu machen und bog bei der nächsten Möglichkeit nach links ab. Das führte mich in das sehr verwirrende Wohnquartier «Obergütsch». Es hat dort ziemlich viele, ziemlich hohe Gebäude, die durch ziemlich viele, ziemlich seltsame Wege verbunden, was sage ich, verschachtelt sind. Ich war wirklich froh um mein GPS.
Weiter ging es nach unten und zurück in die Stadt. Kurz vor Horw erreichte ich dann den 20’000. Schritt und dachte: Oh mein Gott. Ich möchte echt nicht noch einmal so weit laufen. Aber ich tat es, obwohl kurz darauf in meinem linken Fuss fiese Schmerzen losbrannten. Ich ging weiter nach Horw, vorbei an Bambus, Ziegen, dem Pilatusmarkt und Marijas Zuhause. Danach folgte ich der wunderbaren Promenade zwischen Horw und Hergiswil und erreichte schliesslich den 30’000. Schritt beim Steinibach.
Ja, die Zeit zwischen dem 20’000. und dem 30’000. hat sich viel kürzer angefühlt als die vorherige. Woran das lag kann ich auch nicht mit Sicherheit sagen. Wahrscheinlich weil ich den Weg dort schon kenne. Deshalb gingen wohl auch die nächsten 10’000 Schritte noch schneller: Durch Hergiswil und dann der Seestrasse entlang schliesslich nach Stansstad. Inzwischen hatte sich der Schmerz in meinem linken Fuss beruhigt – oder wurde einfach vom neuen Schmerz in meinem rechten überdeckt.
In Stansstad musste ich – um auch wirklich auf 40’000 zu kommen – ein paar Umwege machen. Ich ging vorbei an der Turnhalle mit der verhassten Rennstrecke. Vorbei am verhassten Sechstklassschulzimmer und dem Ort, wo man mich zwang ein «Nachlebensbild» auszuwählen. Alles nur damit ich schliesslich mit dem 40’000. Schritt vor dem Wohnblock stand, in welchem ich aufgewachsen bin. Meine Eltern wohnen noch immer dort und waren natürlich so nett, mir einen Rastplatz zu bieten. Ich schlug mein Bäuchlein voll und liess alles nochmal auf mich wirken.
Es war grossartig! Insgesamt war ich fast 5 Stunden unterwegs, machte 26.6km Distanz und wanderte mehr als 400m in die Höhe. Das ist doch eigentlich eine ganz passable Leistung. Die Beine taten mir noch am Dienstag weh, aber es hat sich gelohnt. Und ja, natürlich habe ich das Withings Achievement erhalten:
Noch mehr Fotos und meinen genauen Weg seht ihr auf komoot:
Cheers, Pfoffie
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