Am Samstag begab ich mich in Lebensgefahr

Alle haben mich gewarnt. Alle! Alle hatten Angst um mich. ALLE! Ich tat es trotzdem – mit schwerwiegenden Folgen. sonaiv

Ihr könnt euch bestimmt noch an mein in der Versenkung verschwundenes Brettspiel erinnern, oder? Nicht? Es heisst Boken und ist ein… Echt nicht? Nun, es gibt aber Menschen, die sich noch daran erinnern. Einer davon hat mich vor einigen Wochen angefragt, ob er eines haben könne. Natürlich schickte ich ihm kurzerhand (oder langerhand – ich habe es ziemlich lange vergessen/vor mich hingeschoben) ein Spiel zu.

Plötzlich wurde ich aus heiterem Himmel von ihm und seiner Freundin zum Essen eingeladen. Ich fand das natürlich total nett und sagte zu. Etwas war aber seltsam: Ganz egal wem ich davon erzählte, alle meinten besorgt «du gehst da aber nicht wirklich hin, oder?». Ich wisse ja gar nicht, was für Leute das sind! Was, wenn die mich umbringen wollten? Ich erklärte denen dann, dass das schon das dritte mal sein würde, dass ich für Boken zu Fremden ginge. Einmal spielte ich es mit einer netten Familie irgendwo im dunklen Nirgendwo von Sursee. Ein anderes Mal lieferte ich das Spiel an eine nette Familie irgendwo im hellen Nirgendwo von Schwarzenberg. Niemals machte ich mir Gedanken oder gar Sorgen.

Das sei mal wieder typisch Pfoffie, sagte man, einfach mal so naiv drauflos an das Gute im Menschen glauben. Natürlich verunsicherte mich das keineswegs … oder doch eineswegs: Als ich vor dem Haus stand, schickte ich an Dani und Mary meinen Standort. Nur zur Sicherheit. 🙂 Dann klingelte ich.

Und wie war’s? Silvio und Valerie waren natürlich – wen wundert’s? – total nett und tolle Gastgeber. Sie kannten sogar meinen Blog gut (was in mir eine leichte Angst vor «etwas erzählen, über das ich schon bloggte» auslöste). Leicht unheimlich war die Wohnung: Sie war komplett anders als unsere und gleichzeitig unglaublich ähnlich #originelleArchitekten. Etwas fies waren sie aber doch: Nie haben sie mich in irgendeinem Spiel gewinnen lassen!!! Das hat meinen Glauben in die Menschheit natürlich komplett zerstört 🙂

Fast noch schlimmer: Sie hielten mich für einen Zürcher, dabei spreche ich gar nöd so

Cheers, Pfoffie


Kommentare

2 Antworten zu „Am Samstag begab ich mich in Lebensgefahr“

  1. Avatar von Silvio Berger
    Silvio Berger

    Der Eine der sich noch an Boken erinnern kann (und weiterhin ungeniert die Werbetrommel dafür rührt, weil es tatsächlich ein super gelungenes Spiel mit viel Potenzial ist) meldet sich hiermit gleich selbst zu Wort! 🙂

    ZUR OMINÖSEN LEBENSGEFÄHRLICHEN EINLADUNG AUS HEITEREM HIMMEL:
    René hat mir grossherzig und völlig uneigennützig ein komplettes Boken Spiel geschenkt(!) obwohl ich mich eigentlich nur erkundigen wollte, ob aus der ursprünglichen Idee zum Spiel in Zwischenzeit Realität geworden ist. Als ich das Spiel später -ohne Rechnung oder Dergleichen- in meinem Briefkasten hatte, war mir völlig klar, dass ich mich in irgend einer Weise dafür erkenntlich zeigen würde. Daher luden wir René -und jetzt kommt der entscheidende Punkt, der alle Naivität und guten Gründe zur Xenophobie absolut lächerlich erscheinen lässt- UND SEINEN MANN(!) zu uns ein (bei einem Kampf um Leben und Tod wäre es also zwei gegen zwei gestanden, also völlig faire Chancen auf beiden Seiten! :-P)

    ZU DEN TROTZDEM EIN BISSCHEN FIESEN GASTGEBERN:
    Hast du tatsächlich kein einziges Spiel gewonnen? Kann das echt sein? In einem Punkt kann ich dich aber trösten; bei Boken gewinnt komischerweise meistens Valérie – mir geht es da also gleich wie es dir scheinbar ergangen ist…

    ZUM FAST NOCH SCHLIMMEREN:
    Upps und noch einmal SORRY! Weiss immer noch nicht wie ich darauf gekommen bin…

    ZU DEN BLUMEN:
    Danke für die netten Worte – wir werden unheimlich gerne öffentlich als „total nett und tolle Gastgeber“ dargestellt. 😀
    Und natürlich auch ein grosses MERCI für die nachgelieferte (riesige) Boken-Verpackung, sowie die Verlinkung auf meine Seite!

    ZUKUNFTSMUSIK:
    Ich bin im Gespräch mit einer Produktionsfirma, die aus Boken evtl. ein Komplettpaket machen könnte (statt manueller Zusammensetzung der Einzelteile) – ich halte dich diesbezüglich auf dem Laufenden.

    MEIN FAZIT ZUR ERSTEN BEGEGNUNG:
    Ich bin froh, dass ich René kennenlernen durfte (und ein bisschen traurig, dass er alleine gekommen ist, da wir seinen Mann auch gerne kennengelernt hätten) und bin mir absolut sicher, dass wir auch weiterhin in Kontakt bleiben werden. Sei es für einen fantastisch kreativen Spieleabend, ein gemeinsames Projekt, zum Meinungsaustausch, oder auch einfach so. 🙂

    In diesem Sinne e liebe Gruess
    Silu (und Valérie)

    1. WOW! Was für ein langer, grossartiger Kommentar 🙂 Vielen herzlichen Dank!

      Meinen Mann habe ich natürlich bewusst nicht erwähnt, damit’s unheimlicher tönt hihi. Das Drama ist wichtiger als die Wahrheit, wie man so schön sagt. Ich bin mir ziemlich sicher, nie gewonnen zu haben. Bei diesem Settebello-Spiel hatte ich mal in einer Runde die meisten Punkte …

      An einem Weiterführen des Boken-Projekts bin ich natürlich sehr interessiert und freue mich diesbezüglich auf jegliche News 🙂

      Ich bin froh, dass ihr froh seid, mich kennengelernt zu haben und nicht, dass ihr froh wart, als ich wieder ging. (Was für ein unheimlich toller Satz) Und ich bin mir auch sicher, dass wir uns wieder treffen werden 🙂

      LG René

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