Diese Nacht hätte ich fast nicht überlebt

Zum Freitag noch mein schlimmstes Erlebnis diese Woche.sterben

Nach dem Seifenspass mit Daniel ging ich ins Zimmer und schaute einige Youtube-Videos. Bei einem Video, das mir einfach nicht mehr einfällt, schlief ich fast ein – vor plötzlicher Müdigkeit – und entschied, Daniel gute Nacht sagen zu gehen.

Ich erzählte ihm noch von sehnenscheidenentzündungsähnlichen die ich seit dem Morgen hatte. Auf einmal fühlte ich mich total schräg. Ich war mir sicher, der Grund war meine Müdigkeit und sagte ich müsse ganz schnell schlafen gehen. Da übermannte mich eine seltsame Trance. Ich fühlte mich schlagartig extrem dumpf und hatte einen seltsamen Hunger. Einen wirklich starken Hunger. Mein Mann sagte ich solle jetzt schlafen gehen und ich quengelte. Mir war nicht schlecht oder so, aber wirklich total sturm. Ich schaffe es einfach nicht, dieses Gefühl zu vermitteln. Es war nicht einfach schräg, es war nicht einfach seltsam… Das Bild trifft es eigentlich recht gut.

Im Bett dann legte ich mich hin und hörte wie mein Mann den Gang entlang kam. Dann hörte ich ein dumpfes Rauschen. Wie von einer Dusche oder so. Er duschte also. Dann schwang die Zimmertür auf und er stand da. Das seltsame Geräusch hatte sich aber nicht verändert. Daniel legte sich zu mir und ich fragte ob er das Rauschen auch höre. Er tat es nicht. Dann veränderte es sich, wurde eher ein Brummen. Auch dies hörte nur ich. Ich hatte Todesangst und entschuldigte mich bei ihm, weil ich noch kein echtes Testamentsvideo aufgenommen habe. Er beruhigte mich und ging schliesslich wieder zurück ins Wohnzimmer.

Kurz war alles in Ordnung, dann schlich sich eine fiese Panikattacke an. Bis dahin wusste ich nicht mal, wie sich das anfühlt. Ich rief nach Daniel, aber er kam nicht wieder. Wahrscheinlich hatte er mich nicht gehört und ich rang mit mir selber: Nochmal lauter rufen oder einfach das Licht anzünden. Ich entschied mich für das Letztere, da ich ihn nicht stören wollte.

Im taghellen Schlafzimmer lag ich schliesslich und hatte eine riesige Angst vor einer unheimlichen Schlafparalyse. Mein wirrer Kopf versuchte sogar aktiv, wenn auch (zum Glück) erfolglos, sich unheimliche Krallen am Bettrand vorzustellen. Ich schlief irgendwann ein, ohne Paralyse. Am Morgen war alles wieder ganz normal.

Ich habe da so eine Theorie, die ich im Delirium auch meinem Mann erzählte: Als Person die Parallelwelten nicht ausschliesst, frage ich mich manchmal, was andere Renés so machen. Und in Momenten solcher knappen Tode frage ich mich, ob diese Sache wohl den einen oder anderen René dahingerafft hat. Das denke ich zum Beispiel auch, wenn ich fast gestolpert wäre oder sonstwie nur knapp einem Unfall entgehe. Früher hatte ich die Theorie, dass womöglich tatsächlich andere Renés sterben. Aber ich lebe schon so lange, dass ich das kaum glauben kann. Womit hat gerade dieses ich so viel Glück verdient? Da greift meine etwas neuere Theorie: Meine Seele wechselt im Todesfall oder kurz davor einfach in eine Welt in der ich überlebe. Und so geht das weiter bis nur noch eine Welt, ein Leben übrig ist. Ich bin mir sicher auf der Basis dieser Theorie könnte man entweder ein Buch oder eine Sekte kreieren. Mit einem von beidem habe ich schon mal angefangen. Vielleicht sollte ich das mal wieder aufgreifen.

Habt ein schönes Wochenende, Pfoffie


Kommentare

3 Antworten zu „Diese Nacht hätte ich fast nicht überlebt“

  1. Scheint mir ein interessantes Thema zu sein, mit dem ich, ich meine mit den «Multiversen», auch schon öfters auseinander gesetzt habe. Auch habe ich mir dieselben Gedanken gemacht, nur im umgekehrtem Sinn, «Ich Pechvogel»
    Auch hätte ich nie gedacht, dass sich andere Menschen dieselben oder zumindest ähnliche Gedanken machen, wie ich. Ich hoelt das bei mir offt nur für abstruse Gedankengänge.

    Ich fragte mich auch schon, wenn das mit den «Multiversen» so ist, warum mir das gerade Passierte und ich gerne in dem «Universum» wäre, wo es gut ausgegangen ist oder wenn es bei mir gut aus ging, was bei dem arme Schwein «Chrigi» im anderen Universum, jetzt ab gehen mag.

    Das Buch würde ich auf jeden Fall kaufen und bin sicher, dass es mehr als nur spannend sein wird.

    1. Vielleicht bin ich eine schlechte Person um sich zu vergleichen: Meine Gedankengänge werden von meinem Umfeld auch meistens für abstrus gehalten 🙂 Aber zumindest sind wir nicht allein. Sehr interessant, dass ich wirklich nicht der Einzige bin, der sich sowas schon mal überlegt hat!

      Wirklich spannend, dass du dir Gedanken andersrum gemacht hast! Fändest du es beruhigend, wenn du wüsstest dass es in einem anderen Universum einen Chrigi gibt, dem es besser geht? Oder wäre genau das Gegenteil der Fall?

      Danke für dein Interesse an der Geschichte und einem solchen Buch. Sollte ich es wirklich jemals schreiben, würdest du natürlich ein Exemplar geschenkt kriegen.

      1. Ja, das ist wirklich beruhigend und auch mir geht es oft so, dass auch mein Umfeld, sich hin und wieder an den Kopf fasst, wenn sie von meinen, vielleicht doch verworrenen, Gedanken erfährt. Ich, für mich, empfinde diese Gedanken gar nicht so abstrus. Im Gegenteil, ich bin der Ansicht, dass sie gut nachvollziehbar sind, was vermutlich auch daran liegt, dass es meine sind! 😀 😀

        Zu deiner Frage, ob es mich beruhigen würde, wenn ich wüsste, dass es in einem anderen Universum ein Chrigi gäben würde, dem es besser ginge. Da schlagen zwei Herzen in mir. Man kann es auch «schizophrene» Gedanken nennen. Zum einen ja, ich würde es ihm von Herzen gönnen und zum anderen wäre ich gigantisch eifersüchtig auf ihn.

        Im grossen und ganzen geht es mir gut und habe nicht allzu viel zu bemängeln an meinem Leben. Ich hab ein Dach über dem Kopf, mein Kühlschrank ist mässig gefüllt und ich habe liebe Freunde, die mich unterstützen und die auch ich unterstützen kann. Doch wie so oft im Leben gibt es auch Dinge, die man einfach nicht auf eine Reihe kriegt, egal wie man an sie heran geht. Gerne teile ich diese in einem anderen Umfeld mit dir. Auf jeden Fall wäre ich gerne dort, wo sich das Problem «Vorwurf» nie im Raume stand. Wenn ich an dies «Universum» denke, werde ich schon ein bisschen traurig. Vielleicht ist das Wort «melancholisch» geeigneter.

        Was das Buch betrifft, freue ich mich jetzt schon auf das Geschenk. 😉 😀

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