Diese Woche erzähle ich euch eine Kurzgeschichte. Sie ist in Fünf sehr kurze Kapitel unterteilt und ich werde jeden Tag eines dieser Kapitel posten. Bingeleser dürfen sich also bis Freitag gedulden. Der Titel der Geschichte ist «Der normalste Tod» und das erste Kapitel heisst «12. September 2001». Mehr werde ich dazu noch nicht sagen. Viel Spass!
12. September 2001
Gestern Morgen hatte ich einen seltsamen Traum: Ein schwarz gekleideter Mann mit einer Sense stand vor meiner Tür und sagte «ich werde dich Heute von der Arbeit abholen». Natürlich wusste ich, wer das darstellen sollte, so platt und aufdringlich klischeehaft war sein Auftreten. Ich arbeite im Pentagon und ihr wisst wohl schon, wohin das führen wird. Kennt ihr diese Träume, die so echt scheinen, einem so nahe gehen, dass man sie den ganzen Tag nicht vergessen kann? Das war so einer. Heute kann ich mich ehrlich gesagt auch gar nicht mehr daran erinnern, wie und wann ich nach dem Traum überhaupt aufgewacht bin. Ich spürte noch unter der Dusche den Schrecken bis in meine Knochen. Mein Herz raste und meine Handgelenke schmerzen vom Blut das durch ihre Adern schoss. Es war ein wunderschöner, heller Herbsmorgen und beim Frühstück traf ich eine folgenschwere Entscheidung: Ich würde nicht zur Arbeit gehen. Zugegeben, ich war schon immer ein bisschen zu anfällig für solche Dinge. Meine Mutter sprach früher immerzu von Zeichen und Traumdeutung. Ich blieb also Zuhause. Machte blau und erzählte irgendeine Geschichte über Magenschmerzen. Nun, das hat mir wohl das Leben gerettet.
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