«Das finstere Tal» Filmreview

Letzte Woche habe ich mir ja vorgenommen, den Film «Das finstere Tal» zu schauen. Nicht, weil er mich irgendwie thematisch interessiert hätte, sondern weil ich den Abspann gesehen habe und dieser mir sehr gefallen hat. Nun habe ich den Film gesehen und werde meine Meinung mit euch teilen. Juhu?

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Natürlich habe ich mich ganz bewusst nicht über den Film informiert. Zum Glück! Hätte ich nämlich gewusst, worum es geht, hätte ich normalerweise einen grossen Bogen darum gemacht. Filme über solche Epochen, was es denn auch immer für eine gewesen sein mag, interessieren mich generell ziemlich wenig. Und dann war es auch noch ein österreichischer Western in einem tiefstverschneiten Tal? OMG. Western und Schnee sind meine beiden am wenigsten geliebten Filmgenres. Mein erster Gedanke war: «Worauf habi mi da bloss einglassn?». Aber zum Glück mag ich Österreich und wusste der Abspann würde toll sein, also blieb ich dabei.

Ich war etwas schockiert, wie wenig ich die Darsteller verstanden habe. Der Protagonist ist Amerikaner, der gebrochen spricht. Da ist das ja noch verzeihbar, aber dass ich die Österreicher nicht verstanden habe… Ich musste mich wirklich konzentrieren. Irgendwie hat das den Film aber auch interessant gemacht! Haha, vielleicht ist das wie mit den Plotholes bei Inception, die den Film «tiefgründig» machen, weil man ihn nicht versteht.

Nun, wie auch immer. Die Geschichte des Films erschien mir irgendwie plump und unüberraschend. Für mich war alles generell ziemlich klar, auch wenn ich der Menschen Beweggründe manchmal nicht so richtig nachvollziehen konnte. Es gibt eine Szene zu Beginn des Films, die einen zentralen Twist plump erscheinen lässt. Womöglich war das aber auch so gewollt und man wollte keine Twists in diesem Film haben und so sollte von Anfang an leicht darauf hingewiesen werden, wer wie was wo warum ist. Irgendwie störte mich das aber, denn weil es so einfach zu entschlüsseln war, konnte ich mich viel besser auf andere komische Sachen konzentrieren. Dinge eben, wie fragwürdige Beweggründe und die generelle Frage, wie realistisch eine solche Situation überhaupt wäre.

Was ich dem Film sehr hoch anrechne ist seine Atmosphäre. Die eingefangenen Bilder sind sehr schön und ansprechend, wenn einem so «Gebirgszeug» gefällt. Der Soundtrack gefällt mir sehr. Wie ihr ja schon wisst. Aber nicht nur dieser Abspannsong ist gut, sondern generell. Die Schauspieler haben so gute Arbeit geleistet, dass ich zwischendurch vergass, dass ich den Film in der Originalsprache sehe. Ich bin von OTon normalerweise eher mittelmässiges Acting gewohnt haha.

Am enttäuschendsten bei «Das finstere Tal» war aber, dass dieses Tal gar nicht so dunkel war. Selbst in der Nacht nicht. Womöglich war hier mit finster aber auch etwas ganz anderes gemeint? Womöglich war das eine metaphorische Finsternis.

Fazit: Der Film war lässig, obwohl er westernartig war. Er war interessant, obwohl er eher zäh voranging. Die Schauspieler waren gut, die Story eher weniger. Kein Oscarmaterial und ich möchte den Film auch kein zweites Mal schauen, aber er hat mich unterhalten und ist objektiv betrachtet ein gutes Produkt. Haha!! Das klingt jetzt alles sehr verhalten, aber mein generelles Empfinden diesem Film gegenüber ist wirklich positiv.

Oh, und noch etwas: Es hat eine Achterbahn für Holzstämme. Wenn das nicht supermegageil ist?

So, und was soll ich nun als nächstes schauen? Irgendwelche Ideen? Ich habe mir vor Kurzem auf ähnliche Weise «Wild» angeschaut. Also ohne wirklich etwas über den Film zu wissen, ohne Trailer, ohne Vorbereitung. Und irgendwie war das lustig. Auch jetzt mit «Das finstere Tal» war das gut. Ich bin also total offen für Filmvorschläge, die ich ohne zu hinterfragen schauen und reviewen würde – sofern ich sie irgendwie zu schauen kriege.

Cheers und einen guten Start in die Woche.

Pfoffie


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