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Und wir sind doch der Mittelpunkt des Universums

In den ersten Vorstellungen, da war die Erde eine Scheibe. Dann erkannte man, dass sie rund war, aber man dachte, sie sei das Zentrum des Universums. Doch es wurde klar, dass die Sonne  das Zentrum bildet. Zumindest, das Zentrum unseres Sonnensystems. Das Sonnensystem hielt man dann natürlich wieder für Flach. Natürlich war auch dies wieder falsch und vom Zentrum des Universums fangen wir gar nicht erst an, da wir ja noch nicht mal im Zentrum der eigenen Galaxie sind.

Aber jetzt komme ich und sage: Doch, wir sind das Zentrum des Universums.Nun, wer bin ich schon, solche abstrusen Dinge zu behaupten? Bin ich ein entfernter Verwandter von Herrn Einstein oder eines anderen, wichtigen aber weniger bekannten Physikers, Astrophysikers oder Astro-was-auch-immer-nomen? Nein, natürlich nicht, aber ich gebe ja hier auch nur die Theorien und Erkenntnisse eines Laien zum Besten. Nur, und das ist das Gute an der Sache, Laienhaftigkeit muss nichts über die Qualität und Wahrheit aussagen.

So, und nun also auf zu neuen Gefilden, dem Rande des Universums, dem Mittelpunkt des Universums, dem Urknall und allem, was irgendwo dazwischen liegt. Am Besten so ausgedrückt, dass man mich versteht. Zugegeben, letzterer Punkt ist sowieso im Allgemeinen schon schwer zu erreichen aber wer weiss, womöglich schaffe ich es ja, mich im Kosmologischen einfacher und klarer auszudrücken als wenn es darum geht, ein Kartenspiel zu erklären.

Am Besten beginne ich am Anfang. Nicht kosmologisch gesehen, sondern am Anfang der Entstehung meiner Theorien. Mit einem guten Freund teile ich die Leidenschaft für die mysteriösen und fremden Ebenen der Wissenschaft. Seien es nun schwarze Löcher, Zeitreisen, der Urknall, Quantenphysik oder alles andere vom unentdeckten Land. Er ist es auch, der mich immer wieder mit spannenden Beiträgen, Videos und Links auf dem Laufenden hält. Und, das ist wohl das Wichtigste, wir debattieren oft.

Eine dieser Debatten gab wohl den Startschuss für meine Behauptung. Während wir einer Freundin beim Wohnungsumzug halfen, unterhielten wir uns – wenn wir uns mit Kartons in den Händen kreuzten – über die Relativitätstheorie. Diese besagt ja, unter Anderem, dass es nichts gibt, das sich schneller bewegt als das Licht. Als ich aber in meine und er in seine Richtung weitergingen wurde mir mit einem Mal etwas klar.

Ich muss wohl blind gewesen sein, denn wahrscheinlich ist dies wohl eine der grundlegendsten Erkenntnisse der Relativitätstheorie. Sollte es wirklich eine Höchstgeschwindigkeit geben (wodurch die definiert ist, sei mal dahingestellt), so besteht diese Barriere nur relativ zum absoluten Nullpunkt, zum Zentrum des Universums und somit wahrscheinlich zu dem Punkt, an welchem der Urknall stattfand.

Aber, wie kam ich nun zu dieser Erkenntnis? Es war eine logische Schlussfolgerung die mir klar wurde, als ich mich von meinem Kumpel wegbewegte: Gehe ich in eine Richtung mit einer Geschwindigkeit von 5 Kilometern pro Stunde und er tut dasselbe in die entgegengesetzte Richtung, entfernen wir uns – relativ gesehen – mit 10 Kilometern pro Stunde voneinenander.

Und was passiert, wenn wir das auf kosmologische Masse erweitern? Stellen wir uns zwei Weltraumobjekte vor. Eine Sonne und einen Planeten. Aus irgendwelchen, kosmologischen Gründen werden diese auseinandergerissen. Und jetzt nehmen wir an, dass die Sonne sich mit 3/4 Lichtgeschwindigkeit in die eine und der Planet sich genauso schnell in die andere Richtung bewegt. Ein bisschen einfache Mathematik später erkennen wir, dass sich die beiden Körper voneinander mit 6/4, also eineinhalbfacher Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernen. Und das machen sie, ohne – relativ zum Ursprungspunkt – selber die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten.

Meine Erkenntnis daraus war: Es könnte also Objekte im Weltraum geben, die sich schneller von uns wegbewegen, als das Licht schnell ist. Und daraus schloss ich weiter: Alle Objekte, die sich, relativ zu uns, mit Überlichtgeschwindigkeit entfernen, können wir niemals sehen.

Ein erster Entwurf des Universums

Nun, eine Sache, die mich schon immer etwas stutzig gemacht hatte war der Fakt, dass sich das Universum ausdehnt. Und dabei vor allem, dass es das scheinbar von uns aus gesehen in alle Richtungen tut.  Ich nahm an, dass sich der Urknall irgendwo im Zentrum dieser Kugel oder dieses Eies befinden muss, welche man immer wieder im Fernsehen sieht. Aber die Erkenntnis, dass sich womöglich ausserhalb dessen, was wir sehen, noch viel mehr befindet, hat mich auf eine – für mich – komplett neue Theorie gebracht.

Der Urknall hat weit ausserhalb unseres sichtbaren Universums stattgefunden und unglaubliche Mengen an Materie in alle Richtungen versprührt. Diese Materie kann sich vom Urknall, dem absoluten Nullpunkt, niemals schneller als die Höchstgeschwindigkeit wegbewegen. Gegenseitig jedoch, wird sich die Materie aufgrund der immer grösseren Ausdenung immer schneller voneinander entfernen. Und bei dieser immer schnelleren Bewegen werden sich nach und nach immer mehr kosmologische Objekte schneller als das Licht von uns wegebwegen. Und somit vom Sternenhimmel verschwinden.

Ich wäre nicht der Pfoff, wenn ich nicht versucht hätte, diese rein theorethischen Konstrukte irgendwie zu beweisen oder wenigstens Nachzustellen. So habe ich dann einige Zeit an einem Computerprgramm gebastelt, das in etwa mein Szenario nachspielt: Eine Explosion in der Mittel, Materie-Punkte die sich entfernen (aus effizienzgründen nur im 45° Winkel)  und einen blauen Punkt, der als Stellvertreter für uns stehen soll und von welchem aus ich die relativen Berechnungen mache.

Ich habe aus diesem Programm zwei Videos gerendert. Das erste zeigt, wie sich Materie von einem hypothetischen  Urknall nach rechts unten bewegt. Es ist eindeutig die Bewegung relativ zum Urknall zu erkennen. Mit weissen Punkten habe ich dargestellt, welche Punkte sich relativ zum blauen Punkt langsamer als das Licht wegbewegen.

Das Zweite Video zeigt exakt dasselbe. Nur ist dieses Mal die Kamera auf den blauen Punkt fixiert und man erkennt plötzlich gar keine Bewegung relativ zum Urknall mehr, sondern nur noch die relative Bewegung zwischen den Punkten. Auch hier sind die weissen Punkte die, die sich langsamer als das Licht vom blauen Punkt entfernen.

Nun, und jetzt, abschliessend die grösste und wichtigste Frage von allen: Was für Erkenntnisse kann man daraus ziehen?

Zum einen könnte uns dies, sollte es denn der Wahrheit entsprechen, viel über die wirklichen Ausmasse des gesamten Universums lernen. Man könnte wohl anhand der Form des sichtbaren Universums erkennen, in welcher Richtung am Sternenhimmel der Urknall lag und somit erfahren, woher bzw. aus welcher Richtung wir kommen. Weiter lässt sich daraus ableiten, dass ein neues hypothetisches Ende des Universums möglich ist: Eine Mischung aus dem Big Chill und einer ewigen Expansion. Denn während das eigentliche, gesamte Universum wohl ewig weiter expandiert, wird es aus unserer Sicht immer leerer bis irgendwann gar nichts mehr da ist.

Schlussendlich und somit Rücksichtnehmend auf den Titel des Posts sagt mir meine Erkenntnis aber auch etwas anderes: Wir sind doch der Mittelpunkt des Universums. Zumindest davon was, wir momentan Das Universum nennen.

 

Weil das für mich alles so vollkommen logisch klingt, gehe ich davon aus, dass ich nicht der erste bin, der sich das so überlegt hat. Also sind meine Erkenntnisse wohl so ein alter Hut, dass man darüber gar nicht mehr spricht oder sie sind falsch. Vielleicht und diese Möglichkeit besteht weiterhin, habe ich aber auch in Ansätzen recht mit den Dingen, die ich hier sage. An jeden, der bis zu diesem Satz gelesen hat ein grosses, fettes DANKESCHÖN. Ich weiss, dass es kein einfaches Thema ist und ich freue mich über jeden Kommentar, möge er kritisieren oder bestätigen.

Cheers, euer Pfeudowissenschaftler Pfoff

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