X-Men Apocalypse Review

Ich bin verwirrt. Nicht wegen dem Ende.xmenapocalypse

Gestern bin ich nach Basel gereist um den neusten X-Men-Blockbuster anzusehen. Ihr fragt euch, warum in Basel? Nun, ich habe da so eine Tradition mit Lilith: Wir schauen uns jeden X-Men gemeinsam an. Diese «Tradition» haben wir zwar erst seit dem letzten Film. Aber jede Tradition muss irgendwann angefangen werden. Aber eigentlich erzähle ich euch das von Basel, weil mein letzter Zug um 23 Uhr fuhr. Der Film wollte und wollte aber einfach nicht aufhören. Ich habe das Ende und insbesondere die hoffentlich vorhandene Post Credit Scene verpasst. Deshalb bin ich wohl gar nicht berechtigt, den Film zu kritisieren.

Natürlich. Tue. Ich. Es. Trotzdem.

Zurück zum Anfang: Ich bin verwirrt. Von so ziemlich allem. Grundsätzlich sind die X-Men mir eigentlich sehr nah. Von der ersten Trilogie mit Patrick Stewart, Famke Janssen und so weiter war ich ein Riesenfan. Selbst den bescheuerten dritten Teil mochte ich. Deshalb boykottierte ich damals First Class ein bisschen; obwohl die geliebte Jennifer Lawrence mitspielte. An einem regnerischen Regentag (ja zur doppelten Verregnerung!) wie heute sah ich dann First Class aus Langeweile doch und fand ihn total gut. Deshalb war natürlich auch der Nachfolger, Days of Future Past, interessanter für mich; dass dort der alte Cast wieder mit bei war, half natürlich nich mehr. Der Film war zwar wirklich gut, aber auch Schuld an meiner Verwirrung. Denn dank all der Zeitreisen verstehe ich nun gar nichts mehr. Welche Charaktere sollten wir schon kennen? Wer ist tot? Wer gehört zu den «Bösen» oder eben gerade nicht und dann insbesondere: Warum? Eigentlich bin ich mir nicht mal sicher, wann dieser Zeitreise-X-Men genau gespielt hat und irgendwie befürchte ich, geht es den Filmemachern ähnlich. Ich machte es dann gleich wie bei Lost und Fringe: Ich akzeptierte einfach, dass das was sie uns zeigen schon irgendwie stimmt.

Grundsätzlich versucht der Film dieser Verwirrung eigentlich stark entgegenzuwirken. Es werden zwar sehr viele Charaktere gezeigt, aber diese werden zum Teil echt exzessiv in Szene gestellt. Leider lernen wir dabei aber vor allem deren Fähigkeiten kennen und nicht unbedingt die Charaktere an sich. So scheinen diverse Charaktere trotz langer Anwesenheit sehr eindimensional und haben kaum Hintergrundgeschichte, während zum Beispiel Michael Fassbenders Charakter ziemlich tiefgründig und gut durchleuchtet wurde.

Am schwierigsten waren für mich aber die Beweggründe der Bösewichte. Was das eigentliche Ziel von diesem ägyptischen Fritzen war, hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen. Klar will er wohl irgendwie alle töten, aber warum? Und hm ja also irgendwie. Auch stellte er für mich den ganzen Film hindurch kaum eine grosse Bedrohung dar. Klar konnte er krasses Zeug, aber trotzdem brauchte er vier Lakaien. Auch etwas, was mich gestört hat, übrigens: Er tritt laut einer Art Prophezeiung immer mit vier Lakaien auf; den bekannten vier Reitern der Apokalypse. So funktioniert die Realität aber nicht. Stiege tatsächlich eine uralte möchtegern Gottheit aus ihrem Grab empor, würde sie sich eine zufällige Anzahl Lakaien zulegen. Aber ich verstricke mich in Details.

Zeit sich etwas gutem zu widmen. Die Schauspieler sind sehr gut und sehr angenehm anzusehen. Jennifer Lawrence ist gut wie immer, spricht sogar ein paar Mal lustiges Deutsch; was wir Deutschsprachigen natürlich super finden. Fassbender und «der Typ der Xavier spielt» machen ebenso einen guten Job der andere da von American Horror Story. Die neue Storm und der Antagonist haben mich jedoch nicht sonderlich überzeugt. Vielleicht waren ihre Charaktere aber auch einfach schlecht geschrieben. Dann hätten wir natürlich noch Rose Byrne, die ich sowieso immer gut finde und die neue Jean Grey, für welche ich mich auf die nächsten Filme freue.

Der Film war im Übrigen auch noch sehr schön anzusehen. Die Effekte generell sehr gelungen und auch die Einstellungen sehr sehr schön. Abgesehen von «Jeans grosser Szene» und «Quicksilvers Rettungsaktion» zwar nichts herausragendes, aber eben halt gutes Handwerk.

Wo wir aber grad bei Quicksilvers Rettungsaktion sind. Die hat, wie so vieles in diesem Film, viel zu lange gedauert. Ähnlich wie bei den Transformers Filmen habe ich mich ab und zu dabei erwischt, an irgendwas anderem rumzudenken, dann wieder auf das Bild zu fokussieren und zu merken: «oh sie sind noch immer am ###» wobei hier ### für Retten, Kämpfen, Reden, Fliegen oder irgendwas stehen könnte.

Zusammengefasst: Cooler, etwas langer Film mit nicht ganz lückenloser, vielleicht fast etwas unplausibler Story. Gute Schauspieler und alles in allem schön anzusehen. Lohnt sich auszuleihen, aber Kino vielleicht nicht unbedingt.

All dies kann man wohl auch über dieses viel zu lange Review sagen. (vor allem «lohnt sich auszuleihen») 🙂 sorry und danke an alle, die bis hierher gelesen haben!

Cheers
Pfoffie


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