Sonntagsverkauf der Superlative

Wir waren im Globus in Chur. Sonntagsverkauf und 50% auf vieles. Jetzt weiss ich, wie sich der Black Friday anfühlen muss. rabatte

Um 12 öffneten die Läden der Stadt ihre Tore und wir waren an fast vorderster Front dabei. Um 12:02 betraten wir den Laden, wohl so gegen 12:05 liessen sie keine neuen Kunden mehr rein. Übervoll war es natürlich trotzdem. Mein Mann hatte ein schlechtes Gewissen der Angestellten wegen. Das fand ich sehr edel. Ich indes hatte in erster Linie Mitleid mit uns, insbesondere mit mir selber. Wie immer bei sowas watschelte ich mehr oder weniger meinem Mann hinterher, reagierte auf Produktvorschläge manchmal richtig, manchmal falsch und wurde innerlich immer quengeliger.

Zielloses Einkaufen ist einfach nichts für mich. Also eigentlich ist realwelt Einkaufen generell nicht mein Ding – aber wenigstens habe ich sonst einen Grund und ein Ziel vor Augen. Gepaart war dann alles auch noch mit dem Druck, auch tatsächlich etwas kaufen zu müssen. Schliesslich ist man angestanden, schliesslich gibt’s 50% Rabatt! Aber so bin ich einfach nicht: Mir bedeutet weder Materielles noch Geld viel. Was ich habe und wie teuer es war sind deshalb die zwei uninteressantesten Informationen.

Dennoch: Bei all dem Gedränge hatte ich mir fest vorgenommen einer Frau hysterisch ein Kissen oder eine Decke schreiend aus den Händen zu reissen. Leider gab es weder schöne Kissen noch Decken. Und vor allem gab es vom Meisten noch weit mehr als «nur noch eines». Schade! Denn erst das wäre wohl wahres Black Friday Feeling gewesen. Aber es hat mir auch schon so gereicht.

Ich habe schliesslich dann doch auch noch etwas gekauft: Holzschalen und Eiswürfel. Das nächste Mal darf mein Mann alleine an ein solches Event. Ich werde mich freiwillig abmelden. Im Gegensatz zum geplagten Ladenpersonal habe ich diese Möglichkeit ja. Höchstwahrscheinlich wäre ein schlechtes Gewissen tatsächlich mehr als angebracht.

Wie steht ihr zu sowas?

Cheers, Pfoffie


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