Bin ich noch da? Ja!

Ich bin noch immer auf dem Stanserhorn. Dieser Blog schreibt sich irgendwie unglaublich leicht. Ich beschwere mich nicht. Aber ich sollte mich wohl schon langsam parat machen.

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Aber vorerst habe ich noch Zeit. Juhu! Ich ging also nach der Mittelstation weiter. Im Zickzack gings hoch. So anstrengend wie das, war auf der ganzen Reise noch nichts. Und ich kam mir vor, als ob ich keine Schritt vorwärts käme. Diese Zickzack-Wege sollen zwar das hochwandern erleichtern, sind aber natürlich viel länger. Irgendwann fiel ich in eine Art Meditation und begann meine Schritte zu zählen. Nach 200 Schritten blieb ich jeweils stehen und wartete etwa 50 Herzschläge ab bevor ich weiter ging. Das Schlimme: Mir bot sich jedes Mal das genau gleiche Panorama. Es wurde nicht mehr oder schöner oder höher oder besser.

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Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr. Ich blieb stehen und sagte: jetzt gosch häi. Zuerst wollte ich aber prüfen, wie weit ich war. Ich hatte genau die Hälfte des Zickzackwegs geschafft. Das machte mich so unsicher. Sollte ich wirklich zurückgehen? Was wenn man bei dieser Mittelstation gar nicht einsteigen darf? Ich würde nicht alles wieder nach unten laufen wollen. Das Hinterfragen und Handyrumdrücken entspannte mich und ich konnte neue Energie schöpfen. Aber es war wirklich kein Zuckerschlecken.

Als ich es dann endlich zur Spitze des Zickzackwegs geschafft hatte, war der Spuk aber noch nicht vorbei. Vor mir lag ein Weg, der mich grösste Überwindung kostete:

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Es ging wieder bergab. Nur ein paar Meter lang, aber steil und gefährlich und links der Abgrund. Natürlich sieht man das auf dem Bild kaum. Ich blieb kurz stehen, sagte mir aber «du schaffst das!» und ging weiter. Es stellte sich als gar nicht so schrecklich heraus. Aber ich hatte dennoch bei jedem Schritt total Angst. «Nach unten» macht mir einfach immer total angst. Warum ist das so?

Eigentlich nahm ich mir vor, nicht mehr auf mein Handy zu schauen. Die Zeitschätzungen der App machten mir angst. Würde ich wirklich noch 3 Stunden lang weiter wandern müssen? Der Berggipfel schien auch überhaupt nicht näher zu kommen. Echt verdammt. Beim nächsten Rastplatz tat ich es dann aber doch und schaute auf mein Handy. Was für eine Zeit es schätzte, erzähle ich euch morgen. Jetzt muss ich auf’s Bähnli.

Morgen gibt’s dann wieder mehr Bildli!

Cheers, Pfoffie


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