Das Schreiben ist manchmal total schön

So quasi im kompletten Kontrast zu meinen gestrigen Ausführungen, möchte ich euch Heute etwas gutes im Zusammenhang mit dem Schreiben erzählen. Letzte Woche erinnerte ich mich plötzlich noch an andere Geschichten und Charaktere aus meiner Vergangenheit.

Ich war ja schon immer ein kleiner Autor. «Klein» nicht meiner Körpergrösse wegen sondern eher der Grösse meiner Produkte. Meine Durchschnittliche Textlänge lag bei ungefähr sieben DIN-A4-Seiten. Oh und ich sage euch, ich war so stolz auf die! Trotzdem hat das natürlich kaum einer gelesen. Zwar hat Dominic eigentlich alle meine Geschichten lesen müssen. Und ein paar haben auch meine Eltern und noch andere Freunde gelesen. Damit hatte es sich dann aber. Das Problem mit der Signifikanz.

Trotzdem gibt es etwas Schönes: Die Abenteuer und Leben dieser eigentlich unechten Leben existieren doch irgendwie. Wenn auch nur in meinem Kopf. Ab und zu denke ich an sie, denke daran, was ich von ihnen gelernt habe und was ich ihnen angetan habe. Damit sie vielleicht auch in anderen Gedanken kleine, kurze Leben haben können, möchte ich euch von einigen davon erzählen.

Louise Du Gros war meine allererste Protagonistin. Ihr ursprünglicher Name war «Laura Du Gros» aber mein Vater meinte, man merke zu fest, dass das von Lara Croft inspiriert sei. Die Information hat mich für den Rest meines Lebens geprägt. Man darf NIE merken, woher man inspiriert wurde. Nun, Louise machte sich aus irgendeinem Grund auf, das achte Weltwunder zu suchen: Eine Pyramide im Marianengraben. Damals hatte ich noch Zeit und Lust Dinge zu recherchieren und fand heraus, dass sie dafür nach Guam reisen musste. Noch mehr inspiriert von einem Point and Click Adventure mit dem Titel «Titanic dare to discover» musste sie lustige Rätsel lösen und traf schliesslich auf ein Alien namens «Ohnmor’og». Als ich mit der Geschichte begann, war ich mir sicher, noch viele weitere Abenteuer von Louise zu schreiben. Dummerweise reist Louise dann aber mit Ohnmor’og durch die Zeit und landet mit seinem UFO am Nordpol, nur um danach die Rolle von Maria von Nazaret zu spielen. Ja, das hatte ich dann übrigens in so einem halben Absatz zusammengefasst. Warum und wie genau ich darauf kam, weiss ich heute aber auch nicht mehr.

Als nächstes hätten wir Angelise Regardoé. Ja, «französische» Namen haben es mir schon immer angetan. Vor allem die Erfundenen. Angelise war die Protagonistin meiner ersten «Horrorgeschichte». Diese trug den vielsagenden Titel «Lexitos». Ich weiss noch, dass Angelise im ersten Kapitel mit ihrem Freund auf die Philippinen ging und er ihr dort auf dem wirklich schlecht erfundenen Markt «de la Lilipino» eine Lampe kauft. Der Verkäufer warnt ihn, die Lampe nie am Tag anzuzünden. Natürlich erklärt er nicht warum und als Angelise es dann doch tut, bricht die Hölle los. Der schreckliche böse Gott Lexitos ohne Gesicht aber  einem riesigen, zähnegespickten Maul wird frei. Er tut dann über mehrere Kapitel ganz vielen Menschen ganz viele schlimme Dinge an, bevor er von Angelise besiegt wird. Ich denke zumindest, dass er besiegt wird. Eigentlich weiss ich das gar nicht mehr so genau. Irgendwie war das Ende aber auf jeden Fall sehr deprimierend.

Dann hätten wir da noch Tanja Brunski. Ein kleines Mädchen aus Stansstad, das von dem titelgebenden, bösartigen, roten, mörderischen Nebel «Gamuka» verfolgt wird. Sie findet später heraus, dass sie eine Banshee ist und kann den Nebel schliesslich besiegen. Glaube ich? Oder verschwindet er einfach so? Womöglich mit dem Hintergedanken, irgendwann «Gamuka 2» zu schreiben. Die eigentlichen Charaktere in Gamuka waren übrigens die Kommentare in den Klammern. Ich habe damals langsam aber sicher die Hanebüchenheit meiner Geschichten erkannt und mich in den Klammern sehr ergiebig darüber ausgelassen, wie bescheuert gewisse Handlungen sind.

Wir können hieraus zwei Dinge ableiten: 1. Meine Erinnerungen sind gar nicht so gut, wie ich das eigentlich geglaubt hatte und 2. dass ich generell weibliche Hauptcharaktere habe. Da gäbe es ja zum Beispiel auch noch die Simone von «der Zug» oder Anna Bright von «der Mertsch». Wie das wohl wieder psychologisch ausgewertet werden könnte?

protagonistinnen

Ich hatte aber imfall auch männliche Protagonisten: Der Namenlose vom «Leuchtenzyklus», der andere Namenlose aus «in keinem Universum» oder der dritte Namenlose in «diese Strasse, dieses Haus» und nicht zu vergessen der Namenlose aus «Eine Minute». Ah, zwei habe ich noch vergessen: Den Namenlosen von der Virus-Geschichte und den ebenfalls Namenlosen mit der Larve. Ach, daraus könnte man sicher auch viele psychologische Rückschlüsse ziehen.

Das Schlimmste ist: Mein liebster Charakter ist ein Mann, er hat einen Namen. Aber mehr kann ich euch von ihm nicht erzählen. Ist das nicht traurig?

LG, Pfoffie


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