Wayward Pines spoilt über sich selbst

Erneut eine Art Folgebeitrag. Dieses Mal zu Wayward Pines. Eine neue TV-Serie über einen Ort, der titelgebend «Wayward Pines» heisst. Was ist das? Worum geht es? Wie ist es? Und was bitte hat es mit Spoilern zu tun?

Ich bin ja neuen Dingen generell nicht abgeneigt. Neuen TV-Serien schon grad gar nicht und wenn’s dann auch noch nach Mystery riecht, haben sie mich sowieso am Haken. Wayward Pines versprach genau das:

 

Ein XY-Agent mit erwähnenswert speziellen Charakter und Hintergrund strandet ungewollt in der mysteriösen Kleinstadt WhineyPiney. Nichts ist so wie es scheint und schon gar nichts scheint so, wie es ist. Nicht gerade die originellste Prämisse, aber man nimmt was man kriegt. Was ich hingegen interessant finde, ist dass WhineyPiney auf der ganzen Welt (in 125 Ländern) am gleichen Tag ausgestrahlt wird. Wir können es somit vor den Amerikanern geniessen und niemand braucht angst vor Spoilern zu haben.

Aber ihr habt mich schon jetzt falsch verstanden: Das ist nicht der Grund für den Titel dieses Beitrages. WP wird zwar nicht von irgendwelchen Fans, Fanseiten, Trailern oder Zufällen gespoilert, aber es spoilt sich selbst ziemlich stark. Nach der ersten Episode war der Konsens aller die ich darauf angesprochen habe: «WhineyPiney hat zu viel verraten.» Und das hat es tatsächlich. Die Episode hatte zwar ihre Momente – keine originellen, aber trotzdem gute. Aber es war einfach zu viel. Man dachte: «Gut, jetzt weiss ich, was hier los ist.» Vielleicht hatte Shyamalan angst, schon beim Piloten wieder gecancelled zu werden. Bereits hier hatte ich eine vage Idee, worauf das alles hinauslaufen könnte.

Die zweite Episode plätscherte dann etwas vor sich hin und überraschte mit einem adjektivgebend überraschenden Ende. Ansonsten kann ich mich aus dieser Episode an kaum mehr etwas erinnern. Ein einzelne gruselige Idee und ein bisschen herumspazieren. Während dieser Episode verhärtete sich übrigens die Idee, die ich zuvor erst vage hatte.

Vor der dritten Episode sprach ich mit einem Freund, der die Wayward Pines Bücher gelesen hat und er bestätigte mir, dass meine Theorie richtig ist. Wir erinnern uns an gestern: Ich habe NIE recht mit solchen Vorhersagen. Dieses unterliegende Geheimnis oder Rätsel muss also ziemlich schlecht versteckt sein.

Die dritte Episode war nicht schlecht. Neue Dinge, neue Erkenntnisse. Es fühlte sich an wie die letzte Episode vor einem Staffelfinale. Hier waren die Hinweise auf das Rätsel so platt und offensichtlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand es nicht checkt. Das wäre ja alles noch vollkommen in Ordnung, das Problem ist aber, dass es auch der Protagonist nicht merkt. Ein «sehr guter» Secret-Service-Agent, der so viele Hinweise entgegen geschleudert kriegt, versteht den Wink nicht? Das macht entweder ihn oder die Serie peinlich.

Heute kommt ja die nächste Episode WP und ich bin – trotz Spoiler und Plattheit und Shyamalan – noch immer genügend interessiert um es weiter zu schauen. Es ist nämlich nicht schlecht und alle Episoden hatten bisher wirklich gute Momente. Grundsätzlich ist es auch gut umgesetzt. Das Set ist schön und auch das Intro gefällt mir. Auf deutsch sind auch die Schauspieler gut – im Original anscheinend nicht. Woran es aber hapert ist Originalität. Vor allem jetzt, wo ich weiss, worauf es hinausläuft …

WhineyPiney Staffel 1 wird 10 Episoden haben. Mindestens fünf werde ich schauen. Sie haben also noch zwei Chancen, mich zu überzeugen.

Cheerio,
Pfoffie


Kommentare

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.