Man darf mich spoilen

Quasi als Folgefolgeartikel zum vorgestrigen Eintrag hier eine Erklärung, warum man mich spoilen darf und warum mir das wirklich selten etwas ausmacht. Aber auch, welche Art von Spoilen ganz schlimm für mich ist.

Es gibt eine Person in meinem Leben, die mich ständig spoiled. STÄNDIG. Und es wird nun Zeit, dass diese Person öffentlich an den Pranger gestellt wird. Sie, oder besser gesagt ER, heisst René Jossen. Richtig geraten: Das bin ich selber.

Ich lese oft auf Wikipedia was genau in einem Film oder einer Serie passiert. Beim Entwurf dieses Artikels habe ich diverse Gründe dafür zu finden versucht: Ich möchte wissen, worauf ich mich einlasse, möchte wissen, ob es sich für die Auflösung lohnt, Geld für’s Kino auszugeben oder ich kann einfach nicht warten … und noch ein paar andere, die mir entfallen sind. Aber eigentlich weiss ich gar nicht, warum ich das tue. Vielleicht ist es, weil es mir wirklich nichts ausmacht, Dinge im Vorfeld zu wissen.

Wenn ich weiss, dass Situation A eintritt, kann ich mich innerlich darauf vorbereiten. Ist Situation A der Tod meines Lieblingscharakters, geniesse ich jeden Moment mit dem Charakter mehr. Ist Situation A der Tod meines meistgehassten Charakters, weiss ich, dass wir die Person irgendwann los sind (#OrangeIsTheNewBlack). Ist Situation A der grosse Twist, die grosse Auflösung des Films oder der Serie, weiss ich, ob es sich lohnt, das überhaupt zu schauen. UND Ich kann schon vorher darauf achten, ob es Hinweise dafür gibt.

Eines haben fast alle inhaltlichen Spoiler gemeinsam: Sie erzählen nur ein einziges Fragment der Geschichte. Ja, im Normalfall ist das DAS wichtigste Fragment. Dennoch weiss ich deshalb noch lange nicht, wann genau es passiert und, in Filmen noch wichtiger, wie es umgesetzt wurde. Niemand kann mir das Gefühl nehmen, dass ich bei der mega geilen Situation A fühle. Ja, ich weiss womöglich dass Person XY stirbt, aber hey, so eine geile Explosion! Oder oh mein Gott, das sieht ja total echt aus, wie sie Situation A ausgeführt haben.

Manchmal ist es natürlich ein bisschen schade, wenn man bei einer Sache nicht mehr miträtseln kann. Wenn man schon weiss, dass alles in Situation A kumuliert, kann man nicht mehr im Vorfeld darüber philosophieren, ob es nun doch auf Situation B oder Z hinausläuft. Bei diesem Philosophieren bin ich aber sowieso schlecht und habe grundsätzlich nie recht. Ausser bei Wayward Pines.

Es gibt aber tatsächlich eine Art von Spoiler die mich ein bisschen stört: Emotionale Spoiler. Diese Spoiler kommen meistens von Menschen, die Spoiler hassen und beginnen auch meistens mit «Ich will dich nicht Spoilen…» Aber trotzdem werden sie mir sagen, dass die Episode X von Serie Y so mega toll ist, weil was unglaublich mega krasses passieren wird! Was löst das bei mir aus? Sehr hohe Erwartungen an eine Episode die niemals erfüllt werden können. Denn meistens haben ich und andere Menschen unterschiedliche Vorstellungen von «unglaublich mega krass». Da hätte man mir lieber gesagt, dass Person Q stirbt. Denn die mochte ich sowieso nie. Aber so ist halt jeder verschieden.

Bei Filmen stört es mich übrigens interessanterweise nicht, wenn man mir sagt, der Film sei megasupertoll. Irgendwie lasse ich meine Erwartungen von Filmreviews kaum beeinflussen. Wahrscheinlich ist das bei Serien anders, weil ich da unbewusst davon ausgehe, dass die Person die Serie aus den gleichen Gründen mag wie ich.

spoiler

Gerade hatte ich noch eine Idee, warum mir inhaltliche Spoiler nichts ausmachen: Ich bin unglaublich gut darin, Dinge zu vergessen. Ja, ich bin einfach zu vergesslich, als dass mich Spoiler negativ beeinflussen könnten. Wenn dann die gespoilte Situation A im Film passiert denke ich: «ah stimmt, das habe ich ja eigentlich gewusst – warum habe ich es trotzdem nicht kommen sehen?» Ich wünschte ich könnte Riven und Myst so gut vergessen.

Ich wünsche euch einen schönen… Was war heute nochmal für ein Tag?
Pfoffie


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