Warum ich nicht bingewatche

Nächste Woche startet die dritte Staffel «Orange is the new Black». Eine Serie, die ich seit dem 16. September 2014 schaue. Erst letzte Woche habe ich die letzte Episode von Staffel zwei geschaut.

Zugegeben: Ich bin langsam. OitnB hat bisher insgesamt 26 Episoden (13 pro Staffel) und ich habe dafür 36 Wochen gebraucht. Eigentlich habe ich einen Rhythmus von ungefähr einer Episode pro Woche, zwischen den Staffeln mache ich aber bewusst eine Pause. Es gibt aber auch Wochen, an denen ich kaum TV schaue. Irgendwie haben sich da also insgesamt 10 Wochen Pause eingeschlichen. Das hätte ich nicht gedacht.

Wie auch immer: unter’m Strich hatte ich aber 36 Wochen lang Spaß und Spannung dank Orange is the new Black. Die meisten meiner Freunde, die das auch schauen, hatten maximal zwei Wochen pro Staffel. Einige brauchten sogar nur 2 Tage. Und irgendwie verstehe ich das sogar. Auch ich möchte am Ende einer Episode am liebsten gleich weiterschauen. Die Folgen enden ja mit einem Cliffhanger, damit man weiterschauen möchte. (Obwohl OitnB jetzt nicht unbedingt sooo Cliffhanger-abhängig ist) Aber ich zwinge mich selbst, nach einer Episode aufzuhören.

binge

Warum? Ganz einfach: Damit ich eben nicht nur kurze Zeit Spaß dran habe. Ich möchte Bingewatchen nicht schlecht reden oder sagen, dass meine Art eine Serie zu schauen besser ist. Dennoch verstehe ich die Intention nicht. Aus welchem Grund schaut man alles auf einmal, wenn es doch extra in Kapitel unterteilt ist? Dieselbe Frage habe ich auch bei Menschen, die an einem Abend ein ganzes Buch lesen können. Ist das dann nicht wie ein Strohfeuer? Es macht puff, war grossartig, ist aber schon nach kürzester Zeit wieder vorbei.

Mein einziger Nachteil beim Nichtbingewatchen ist übrigens, dass es mal wieder genau das ist, was ausser mir niemand tut. So kann ich niemals mit jemandem über irgendwas reden und wenn doch, werde ich stets gespoiled. «Bist du schon da, wo XY gestorben ist?» Zum Glück macht es mir kaum etwas aus, gespoiled zu werden. Das grössere Problem ist, dass der durchschnittliche Mensch sich etwa eine Woche lang an eine Episode erinnern kann. Wenn ich nach 36 Wochen erst fertig bin, können sich die meisten nicht mal mehr an das Staffelfinale erinnern. «Was? XY ist im Staffelfinale gestorben? Es hatte jemanden, der XY hiess??» Und das ist schade, gerade bei einer Serie wie Orange is the new Black, wo ich wirklich gerne drüber philosophieren würde.

Im Falle von Netflix macht es ja rein theoretisch sogar sinn, viel in kurzer Zeit zu schauen. So könnte man nach einem Monat das Abo wieder abstellen und hätte für alle Serien nur 12 Stutz gezahlt. Aber das würde ich ja sowieso nicht machen. Ich bin zu faul um Abos zu künden.

Übrigens: Eine Serie, die ich schon kenne, binge ich gern um wieder up-to-date zu sein. Aber da ich selten eine Sache zweimal konsumiere, tritt auch diese Situation kaum ein.

Ich habe mir überlegt, die nächste Staffel OitnB zu bingen. Einfach, um mal zu schauen, wie das ist und einfach, um auch mal mit meinen OitnB-Freunden sprechen zu können. Sollte ich das tun und dann womöglich einen Spassverlust riskieren? Ich würde danach ein ganzes Jahr auf die nächste Staffel warten müssen … ein ganzes Jahr! Wie früher, 2014, als es noch kein Netflix gab. Was ist mit euch? Bingewatcht ihr?

Cheerio, Pfoffie


Kommentare

2 Antworten zu „Warum ich nicht bingewatche“

  1. […] richtig geraten. Ich habe gebingewatched. Du weisst nicht, was das ist? Ich habe zwar schon mal darüber geschrieben, erklärt habe ich es aber nicht. Bingewatchen bedeutet, alle Episoden einer TV-Serie in […]

  2. […] ich von Episode zu Episode und musste mich oft wirklich zwingen, nicht gleich weiter zu schauen. #Bingewatching. Es wurde immer besser, immer spannender, immer fieser. Interessanterweise hatte es einige […]

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