Game-Review: Wolfenstein – The New Order

Es war ein wirklich schwierig, dieses Mal ein Spiel zu finden, das ich einigermassen positiv bewerten konnte. Für das Regiolive Magazin habe ich das neue Wolfenstein auf dem PC gespielt, getestet und bewertet. Aber ob ich dieses wirklich positiv bewerten konnte..?

Widerstand ist nicht immer zwecklos.

Zuerst wollte ich eigentlich über Watch_Dogs schreiben. Das war aber zu langweilig und trotz origineller Ideen nur ein Abklatsch von GTA. Irgendwann löschte es auch noch meinen Spielstand. Ganz schlecht … Daraufhin testete ich Murdered: Soul Suspect. Das fühlte sich anfangs innovativ an und war es an einigen Stellen sogar. Die Ideen waren aber so schlecht umgesetzt, dass man sich schnell wieder ein ganz normales Game gewünscht hat. Zum Glück gab es noch ein weiteres aktuelles Spiel, das mich reizte.

Wolfenstein spielt in einer alternativen Realität, in welcher die Deutschen den zweiten Weltkrieg gewonnen haben. Der Protagonist William Blazkowicz fällt 1946 in eine Art Koma und erwacht erst 14 Jahre später wieder. Das deutsche Regime ist inzwischen komplett an der Macht und terrorisiert nun die ganze Welt. Vor allem die, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Nazis halt.

Das Game sieht auf den alten Konsolen okay, auf den neuen oft grossartig aus. Die Welt ist detailreich, was für First-Person-Shooter eigentlich aussergewöhnlich ist. Bei der aktuellen Konsolenpower muss das allerdings immer mehr beachtet werden. Trotz dem surrealen Setting wirkt die ganze Szenerie unheimlich echt. Die Antagonisten scheinen direkt aus einer N24-Hitlerdoku zu stammen. Gewalt wird sehr explizit dargestellt. Das kann zwar auf den Magen schlagen, wir 18+ Spieler sind zum Glück aber hartgesotten. Wolfenstein trifft seinen Stil so gut, dass einem die schlechte Grafik kaum auffällt.

In Sachen Steuerung und Gameplay ist es nicht originell. Ich möchte das aber als etwas Positives hervorheben. Ganz im Gegensatz zu Watch_Dogs und Murdered versucht Wolfenstein meistens nicht, etwas Neues zu erfinden. Es bleibt bei erprobten Shooter-Konzepten und setzt diese ungeschriebenen Gameplayregeln so gut um, wie man es sich erhofft. Leider ist der Schwierigkeitsgrad etwas unausgeglichen und man steht auch auf der einfachsten Stufe manchmal – zu oft – schier unbezwingbaren Gegnern gegenüber.

Sehr amüsant sind die vielen Anspielungen: Man stelle sich von den Nazis regierte 60er-Jahre vor. Da gibt es «Die Käfer», eine Deutsch singende Parodie auf die Beatles und das ist nur eines von vielen Beispielen. Leider musste in der deutschen Version mal wieder alles entfernt werden, das an den zweiten Weltkrieg erinnert. Das schmälert zwar das Spielerlebnis kaum, ist jedoch ziemlich unnötig. Alle Spieler wissen, worum es hier geht. Das neue Wolfenstein ist ein guter Shooter, der manchmal etwas unausgeglichen ist aber im Grunde alles bietet, was man sich von einem solchen Spiel wünscht. Es ist für alle, für die «blutiger & brutaler FPS» super klingt.

Wolfenstein: The New Order
Entwickler: MachineGames
Publisher: Bethesda Softworks
Plattformen: PS3 & 4 / Xbox 360 & One / PC
Altersfreigabe: USK 18, PEGI 18
www.wolfenstein-spiel.de

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