Iiihhh, Bücher!

Meine Meinung zu E-Readern

Ich hielt mich eigentlich immer für einen Leser. Obwohl ich selten wirklich etwas gelesen habe. Früher vor allem Stephen King und ich dachte immer, das sei das Ende der Fahnenstange. Wirklich spass hat mir Lesen eigentlich nie gemacht. Ich empfand es immer eher anstrengend, wie Sport. Man tut es nicht, weil es einen unterhält, sondern weil man das Gefühl hat, man müsse es tun. Meine Haltung zum Sport hat sich zum Glück irgendwann verändert und inzwischen macht mir dieser sogar spass.

Aber um Sport geht’s ja jetzt nicht, sondern ums Lesen. Dazu konnte ich die Einstellung nämlich nicht so einfach ändern. Irgendwann habe ich mich von Stephen King abgewandt und andere Autoren ausprobiert. Allen voran war Dan Brown. Noch lange vor dem Hype um den Da Vinci Code hörte ich einst im Zug zwei junge Männer (die waren so 28 Jahre alt – damals hielt ich das natürlich nicht für jung) über ein Buch schwärmen. Sie erzählten von einem Bild mit Maria Magdalena, irgendwas mit einer Grotte und vom heiligen Gral und dass das alles echt war. Das interessierte mich so sehr, dass ich mir selber eine erinnerungs-SMS schrieb (ja, damals machte man das noch so). Die SMS hatte folgenden Inhalt: „Maria Magdalena Grotte Heiliger Gral“. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie mich meine gute Freundin Caroline immer über diese Nachricht gelacht hatte. Irgendwie fand sie das gruselig und gleichzeitig auch lustig, weil die Informationen (und die damalige Leere auf Google) nie gereicht hatten um das Buch zu finden. Irgendwann sah ich dann den Trailer zum Film und habe mir noch schnell-schnell das Buch gekauft und zu Lesen begonnen. Ich war mir zwar sicher, dass ich es nicht mehr schaffen würde, das Buch vor der Veröffentlichung des Films fertig zu lesen. Dan Brown schreibt aber so schnell, ohne umschweife und wie in einem Film. Ich kam enorm schnell voran und hatte das Buch in Rekordgeschwindigkeit gelesen. Das war das erste Mal, dass mich Lesen wirklich berührte. Ich hatte mit den Figuren mitgefiebert, war ständig unter Adrenalin, aufgeregt und gespannt. Etwas, dass ich bei Stephen King nie wirklich war. Eigentlich interessant, sprechen wir doch bei King von einem Horror-Autor. Während dem Lesen von Sakrileg merkte ich übrigens plötzlich, dass es genau dieses Buch war. Maria Magdalena, Grotte, Heiliger Gral. Bitte entschuldigt dieses unnötige Ausschweifen.

Zurück zum Kern der Sache: Auch wenn mich Sakrileg (und fast alles, was ich seitdem gelesen habe) emotional berührt hat, als richtiges Vergnügen konnte ich es noch immer nicht erleben. Es war anstrengend, machte mich müde. Ich wollte wirklich gerne lesen wollen. An einem Buch blieb ich aber nur dran, weil mich die Story interessierte und ich, um mehr zu erfahren, weiterlesen musste.

… und dann kam das iPad

Schon vor dem iPad hatte ich einige Male versucht, lange Texte am Computer zu lesen. Warum? Es gab eine Zeit, in der Bücher als PDFs irgendwie gratis im Umlauf waren. Ich weiss nicht wirklich, wie das funktioniert hat, aber irgendwer gab mir einst diverse E-Books auf einer CD. Aber das war noch schrecklicher. Was mich natürlich sehr enttäuschte. Computer machten doch alles besser, warum nicht auch das Lesen? Es war noch ermüdender und anstrengender, man konnte nur auf dem Bürostuhl-sitzend lesen. Mit dem iPad war zwar der Ort, an dem man lesen konnte, plötzlich frei und es wurde möglich, im Bett im Dunkeln zu lesen. Aber es war eben noch immer nicht das Wahre. Irgendwie fühlte es sich einfach falsch an.

Diese Tablets sind ja alle schön und gut. Spiele spielen, produktiv sein, im Internet browsen und dort auch mal einen kurzen Artikel lesen. Das funktioniert, in vielen Fällen funktioniert das sogar sehr gut. Dennoch: Lange Werke der Belletristik gehen einfach überhaupt nicht. Wer weiss, womöglich bin ich der Einzige, dem es so geht. Diese Bildschirme sind meines Erachtens aber einfach nicht zum ausdauernden Lesen gedacht. Und von der Problematik, Draussen im hellen Sonnenschein zu lesen, will ich gar nicht erst anfangen.

So wurde ich also zum Evangelisten für analoge Bücher. Erzählte allen, ich würde das Gefühl von echten Büchern vorziehen. Das Blättern, der Geschmack und alles. Ich war mir sicher, dass sich E-Books nicht durchsetzen würden. Selbst als sich in meinem Umfeld diverse Leute Kindles, Tolinos und all deren Freunde kauften. Ich schaute mir diese Geräte an und fand auch, dass die den normalen Tablets bezüglich Lesen viele Vorteile hatten. Gleichzeitig fand ich aber auch, dass ich nicht noch ein weiteres, dediziertes Gerät besitzen möchte. Ich habe doch mein iPhone, das alles kann, warum sollte ich mir ein Gerät kaufen, das nur eine einzige Sache kann? Vor allem kann ich mir da ja auch gleich ein echtes Buch kaufen. Mehrwert, hallo?

… und dann kam 2013

Und mit dem Jahr auch das neue Buch von Dan Brown: «Inferno» (Meine Güte, man könnte ja echt denken, ich lese nur Dan Brown haha). Von dessen Vorgänger «Das verlorene Symbol» war ich zwar enorm enttäuscht, irgendwie reizte mich «Inferno» aber trotzdem. Mein Mann schenkte mir dann die Hardcover-Edition, die ich auch gleich zu lesen begann. Schnell merkte ich, dass das wirklich ein tolles Buch werden könnte. Aber, wie schon erwartet, es war enorm anstrengend. Ziemlich oft fiel mir das Buch im Zug aus der Hand, weil ich eigentlich zu müde zum Lesen war. Aber ich hielt durch.

Alle Kapitel beginnen bei diesem Buch etwa in der Mitte der Seite. Beim dritten oder vierten Kapitel ist dann etwas seltsames passiert. Ich weiss nicht, ob es an der Müdigkeit lag oder ob ich einfach sonst irgendwie abwesend war. Aber als ich am Ende der Buchseite ankam, blätterte ich nicht um, nein, mein Finger berührte die Seite, drückte darauf und versuchte den Inhalt – analog Tablet-Bedienung – nach oben zu schieben. Da holte mich die Wahrheit mit voller Wucht ein. Mein Körper zeigte mir, dass es soweit war, den E-Book-Readern eine Chance zu geben.

(ups!)

Dann fragte ich einen Freund, ob ich seinen Kindle haben dürfte. Er gab ihn mir netterweise und ich verliebte mich. Seitdem liebe ich das Lesen. So wirklich. Ich habe in der Zeit, seit ich den Kindle habe, mehr Bücher nacheinander gelesen, als jemals zuvor. So schnell und so angenehm. Ich lese selbst englische Bücher schnell und voller Freude. Und auch mittelmässig gute Literatur gefällt mir plötzlich ungemein.

Bitte entschuldigt den schnellen Abschluss… aber ich habe Heute Mittag den Artikel aus Versehen zu früh und ohne Conclusion veröffentlicht. Wie doof!! 🙂

Danke an Petra, die trotzdem geantwortet hat 🙂

Grüsselein, pfoffie

 


Kommentare

2 Antworten zu „Iiihhh, Bücher!“

  1. Ich habe seit einem Jahr einen und finde ihn einfach suuuuuuuuuuuper.

    1. Ich aaauuuch!! 🙂 Habe übrigens den Artikel jetzt noch mehr oder weniger fertig geschrieben und dich darin erwähnt :))))

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